Wirklich zufrieden war Chefstreckeningenieur Mark Gillan nach dem Großen Preis von Monaco bei Williams eigentlich nur mit der Arbeit von Reifenzulieferer Pirelli. "Die Reifen haben wie erwartet eine sehr gute Leistung gezeigt - sowohl in Bezug auf die Pace als auch auf ihre Haltbarkeit", lobte der Brite die Arbeit beim Gummihersteller. Nur so sei es möglich gewesen, dass diverse Teams auf dem Straßenkurs eine Ein-Stopp-Strategie durchziehen konnten. Überraschend sei das für ihn aber nicht gewesen.

"Die Reifen waren im Fenster für einen Stopp und es war logisch, dass das für den Großteil des Feldes dann die vorgegebene Strategie sein würde", verriet der Williams-Mann. Weniger zufrieden als mit den Pneus konnte er im Fürstentum aber mit der Leistung seiner Piloten sein. Pastor Maldonado verschuldete im dritten Freien Training am Samstag eine Kollision mit Sergio Perez - dafür kassierte er zur Strafe eine Rückversetzung um zehn Plätze. Weitere fünf Positionen wurden dann fällig, als er das Auto in die Wand warf und anschließend das beschädigte Getriebe gewechselt werden musste.

Räikkönen hielt Senna auf

Für Gillan, der seinen Schützling zur Verantwortung zog, kein Grund zur Freude. "Ich denke, der Vorfall war vermeidbar und ist deshalb enttäuschend - die Strafe war folgerichtig verständlich", erklärte der Ingenieur mit Blick auf die Aktion mit Perez. Auch bei Bruno Senna wollte es nicht wirklich viel besser laufen, mit P10 und einem Monaco-Punkt klang das schwierige Wochenende beim Brasilianer aber immerhin noch versöhnlich aus. "Bruno war nach dem Qualifying ehrlich und hat zugegeben, dass er es hätte besser machen können."

"Im Rennen hat er dafür hart attackiert - leider war er ein bisschen frustriert, weil Kimi ihn lange aufgehalten hat", so Gillan über das Rennen des 28-Jährigen, der lange im berüchtigten Räikkönen-Train feststeckte und so die Chance auf mehr Punkte verlor. Nun sei das Wochenende aber abgehakt und man blicke nach vorne in Richtung Kanada. In Montreal sollte man nach Meinung Gillans wieder stärker aufgestellt sein. "Wir müssen aber im Qualifying und im Rennen abliefern. Montreal ist zumeist ein ereignisreiches Rennen mit vielen Stopps und hohem Bremsverschleiß." Auch ein Safety-Car wollte der Brite nicht ausschließen.