Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sieht keinen Grund dafür, warum Mercedes mit Nico Rosberg nicht auch in den nächsten Rennen ganz vorne mitmischen und sich so im Titelkampf der Formel 1 festsetzen kann. Rosberg hat in den vergangenen vier Rennen die meisten Punkte aller Fahrer geholt und seinen Rückstand auf WM-Spitzenreiter Fernando Alonso damit bis auf 17 Zähler reduziert. Zudem haben die Updates am Mercedes funktioniert, so brachten ein Karbongetriebe und Änderungen an der hinteren Aufhängung spürbare Zugewinne, weswegen alle Zeichen auf weitere Spitzenplätze deuten.

"Vorhersagen machen uns nicht schneller, also müssen wir uns darauf konzentrieren, daran zu arbeiten, aber der generelle Trend scheint der richtige zu sein", sagte Haug. Doch ihm war bewusst, dass es Höhen und Tiefen gibt und geben wird, wobei er die Kurve bei Mercedes aktuell nach oben zeigen sieht. "Das heißt aber nicht: 'Hurra, hurra, wir können feiern.' Das ist nur ein Vergleich vom vorigen mit diesem Jahr."

Leistung stimmt

Diese gute Tendenz konnte jüngst auch Michael Schumacher in Monaco zeigen, als er das Qualifying als Erster beendete und nur wegen einer Strafe, die ihm noch von der Kollision mit Bruno Senna aus Spanien nachhing, nicht die Pole feiern durfte. Im Rennen war dann Rosberg direkt hinter Sieger Mark Weber und die Strecken in Kanada und Valencia, die als nächstes auf dem Programm stehen, sollten zumindest auf dem Papier dem Mercedes liegen. Hinzu kommen die gelernten Lektionen vom Saisonanfang.

"Wir wissen, wir haben es in den ersten beiden Rennen nicht ganz richtig hinbekommen, wir haben es sogar überhaupt nicht richtig hinbekommen. Aber so ist es immer, wenn man lernt. Wenn heute Australien oder Malaysia wäre, dann hätten wir einen besseren Job gemacht und es war schade, dass Nico diese Punkte in Australien verlor. Er liegt nun 17 hinten. Das ist nicht so schlecht. Das heißt aber nicht, man ist in einer Position, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Wir waren voriges Jahr aber Vierter [bei den Konstrukteuren] und wenn die Leute gesagt hätten, uns würden nach sechs Rennen nur 17 Punkte fehlen, dann hätten wir das wohl gerne genommen", sagte Haug laut Autosport.