Die Formel 1 ist unvorhersehbar wie selten zuvor. In den bisherigen sechs Saisonrennen gab es entsprechend viele unterschiedliche Sieger. Nun werden Stimmen laut, dass eine derartige Zufälligkeit schlecht für die Glaubwürdigkeit der Formel 1 sei. Das sieht McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh allerdings anders. "Wenn die Leute nun sagen, dass Zufälligkeit unattraktiv ist, dann ist das eine 180-Grad-Wende zu dem, was die Leute vor ein paar Jahren spürten, als alles sehr vorhersehbar war", warf Whitmarsh vor.

Bis zu einem bestimmten Grad schätzt er die Fans so ein, dass sie sich Unvorhersehbarkeit erhoffen. Denn es sei erwünscht, dass vor dem Wochenende nicht klar sei, wer gewinnen, das Qualifying dominieren oder in den Freien Trainings die Bestzeiten setzen würde. Genau das sei nun der Fall. "Jedes unserer Rennen in diesem Jahr war unglaublich spannend", machte der McLaren-Teamchef deutlich, der nochmals wiederholte, dass ein unvorhersehbares Rennen und eine dementsprechende Saison doch genau das sei, was die Fans wollen.

Button nicht erfreut

In das gleiche Horn blies auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Ich denke, es ist bemerkenswert, dass es so viele Sieger gab", erklärte der Brite, der das auf die Reifen und die Anzahl der starken Fahrer im Feld schob. "Red Bull ist das erste Team, das dieses Jahr zwei Rennen gewinnen konnte, was eine Errungenschaft ist."

Einige Piloten sind aber nicht dieser Meinung. So Jenson Button, der zwar einen guten Start hinlegte, im Verlauf der weiteren Rennen aber stetig bergab marschierte. Zwar würde momentan noch jeder Jubeln, doch das würde sich auch ändern. "Es wird der Zeitpunkt kommen, zu dem die Fans sagen: jetzt kann jeder einen Grand Prix gewinnen", schilderte der Weltmeister von 2009, der glaubt, dass die Fans die momentane Situation etwas merkwürdig finden. "Hoffentlich wird sich nach den nächsten paar Rennen ein Muster auftun und wir werden verstehen, welche Fahrer und Teams wir schlagen müssen, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen."