Für Sauber verlief der Monaco GP durchwachsen - Sergio Perez musste aufgrund eines Getriebewechsels von der vorletzten Position starten, konnte sich im Rennen jedoch auf Rang elf vorarbeiten und verpasste die Punkte somit nur knapp. Zudem erzielte er die schnellste Rennrunde auf dem engen Stadtkurs. Für Teamkollege Kamui Kobabayshi war das Rennen jedoch früher beendet als erwartet. Er schied in Runde sechs mit einem Aufhängungsschaden aus.

"Wir waren hier sehr schnell, aber von meinem 23. Startplatz aus war es schwierig, sich nach vorn zu arbeiten", erklärte Perez. Erschwerend kam hinzu, dass gegen ihn eine Durchfahrtsstrafe verhängt wurde, weil er beim Einfahren in die Boxengasse Kimi Räikkönen aufgehalten hatte. "Nach der Durchfahrtsstrafe konnte ich ein paar Positionen gutmachen, aber im Grunde ging mein Rennen gestern im Qualifying verloren."

Sauber habe auf Regen im Rennen gehofft, es fielen jedoch nur ein paar Tropfen. "Es ist sehr schade, dass wir hier nicht mehr erreicht haben, aber wir sollten das bei den kommenden Rennen nachholen können, denn unser Auto ist schnell", glaubte der Mexikaner.

Mit einem Fahrrad wäre ich vielleicht durchgekommen

Das hofft sicherlich auch Kobabayshi, der ohne eigenes Verschulden aus dem Rennen schied. "Ich hatte einen klasse Start. Ich kämpfte mit Sebastian Vettel und hätte vielleicht an ihm dranbleiben können, heute lag wirklich ein gutes Ergebnis drin", ärgerte er sich. "Romain Grosjean rutschte erst auf die Innenseite der Strecke und kam dann plötzlich nach außen zurück. Ich versuchte, ihm auszuweichen, aber er stand wohl nicht auf der Bremse. Sein Auto traf mein Hinterrad und beschädigte die Aufhängung."

Letztlich sei es zu gefährlich gewesen, mit dem Schaden weiterzufahren, deshalb habe er aufgeben müssen. "Mit einem Fahrrad wäre ich da vielleicht durchgekommen, aber für mein Auto war da einfach kein Platz mehr", musste der Japaner frustriert feststellen.

Kamui hatte einfach Pech

Giampaolo Dall'Ara, der Leitende Ingenieur an der Rennstrecke, tat sich schwer, das Rennen im Fürstentum einzuordnen. "Nach diesem Rennen weiß man gar nicht, ob man lachen oder heulen soll. Einerseits freuen wir uns, dass unser Auto so schnell ist, zumal auf einer Strecke, die uns in der Vergangenheit nicht unbedingt lag. Auf der anderen Seite waren wir immer mittendrin, wenn irgendwas schief ging", stellte er fest.

"Kamui hatte einfach Pech, dass er in der ersten Kurve von Romain Grosjeans Lotus getroffen wurde", erklärte der Italiener. "Dabei wurde eine Radaufhängung derart beschädigt, dass wir Kamui nach sechs Runden reinholen mussten. Sergio verdient Respekt dafür, dass er angesichts des schlechten Startplatzes und dichten Verkehrs nicht aufgebeben hat. Er hat ein paar gute Überholmanöver gezeigt."

Dall'Ara gestand, dass man in Bezug auf die Strategie bei Perez Fehler gemacht habe. "Von Strategieseite her haben wir ihm nicht gerade geholfen. Der ideale Zeitpunkt für seinen Reifenwechsel von der superweichen auf die weiche Mischung wäre früher gewesen", gab er zu. "Aber wir erwarteten mehr Regen und haben ihn deshalb noch etwas länger fahren lassen. Später im Rennen wiederum war es ein Vorteil für ihn, dass er frischere Reifen hatte als andere. Unterm Strich muss man sagen: Wir wollten hier ganz klar Punkte holen und haben keine."