Er mag zwar nur in einem HRT sitzen und sich in Monaco lediglich auf dem 21. Platz qualifiziert haben, doch Pedro de la Rosa strahlte nach dem Qualifying am Samstag. "Das war das beste Qualifying des Jahres und ohne Zweifel die beste Runde, die ich je in Monaco gefahren bin", freute sich der Spanier. Er hatte sich entschieden, vollen Reifeneinsatz zu betreiben, weswegen er mit drei frischen Sätzen Supersofts ausrückte, um auch ja eine gute Runde unterzubringen, was gelang. "Ich freue mich, weil es hier sehr gut ist, wenn man eine 1:18.0 schafft. Ich bin zufrieden, weil wir das Timing richtig hinbekommen haben, das Team wusste, wann es am besten ist, hinauszufahren und den Verkehr zu vermeiden, und ich machte meinen Job - die bestmögliche Runde."

De la Rosa gestand, dass er einige Risiken eingegangen war, im letzten Sektor schloss er nach eigenen Aussagen sogar hin und wieder beinahe die Augen. "Ich musste aber angreifen und das tat ich." Das verhalf ihm dazu, den Marussia von Charles Pic zu schlagen und an Timo Glock war der Spanier sehr dicht dran. Weniger dicht dran war Narain Karthikeyan, der von seinem Teamkollegen ganze 1,3 Sekunden aufgebrummt bekam. Der Inder war allerdings nur zwei Runs gefahren und meinte im Anschluss, dass drei wohl besser gewesen wären. "Das Positive ist, wir haben für morgen einen Satz neuer Option-Reifen, aus denen müssen wir das Meiste herausholen. Pedro und ich waren das ganze Wochenende eng beisammen. Ich bin mir sicher, wir werden morgen eine gute Pace haben. Wenn es regnet, wird es eine kleine Lotterie."

Wie es bei Lotterien aber so ist, jede Chance muss genutzt werden, das wissen beide HRT-Piloten. Bislang schon geholfen hatten ihnen die kleinen Updates, die das Team nach Monaco mitgebracht hat, und Technikdirektor Toni Cuquerella errechnete nach dem Qualifying sogar, dass es das bisher beste Zeittraining für HRT gewesen war, da De la Rosas Runde in Q1 nur 3,6 Prozent langsamer gewesen war als die Bestzeit. "Abgesehen davon waren wir viel näher an unseren Hauptkonkurrenten, was wichtig ist. Die rote Flagge zwang uns dazu, die Strategie zu ändern; mit Pedro wechselten wir auf zwei kurze Runs, bei Narain blieben wir beim Originalplan und fuhren nur noch einen Run. Wir hatten das Timing richtig, da wir zur rechten Zeit draußen waren, und Pedros Runde kann man als perfekt bezeichnen", sagte Cuquerella.