Lange Zeit sah es so aus, als könne sich Nico Rosberg ausgerechnet bei seinem Heimrennen in den Straßen Monte Carlos die zweite Pole Position seiner Karriere sichern - dann wurde der Wahl-Monegasse ganz am Ende von Q3 doch noch von Mark Webber und Teamkollege Michael Schumacher abgefangen. Da Letzterer nach seiner Kollision mit Bruno Senna in Barcelona jedoch um fünf Startplätze nach hinten strafversetzt wird, startet Rosberg den Grand Prix am Sonntag als Zweiter.

Dass es mit dem Platz ganz an der Sonne schwierig werden könnte, ahnte er trotz seiner starken ersten Zeit im letzten Qualifyingsegment aber schon, bevor die Uhr ganz abgelaufen war. "Ich wusste, dass ich eine gute Zeit gefahren bin - ich wusste aber auch, dass sie für die Pole Position wohl noch besser werden muss", so Rosberg, der in Q3 zweimal auf den superweichen Pneus auf den Kurs ging. Insgesamt wollte er der knapp verpassten ersten Startposition nicht zu sehr nachtrauern.

Zwei superweiche Sätze gespart

Rosberg gratuliert Stallkollege Schumacher nach dem Qualifying, Foto: Sutton
Rosberg gratuliert Stallkollege Schumacher nach dem Qualifying, Foto: Sutton

"Das Qualifying war gut, auch wenn ich am Ende etwas Untersteuern hatte", machte der 26-Jährige einen möglichen Grund für die auf Webber fehlenden sechs Hundertstelsekunden aus. Für den Sonntag sei er nun trotzdem in einer hervorragenden Ausgangsposition. "Die erste Reihe ist eine tolle Sache", freute sich Rosberg. "Mit dem heutigen Resultat bin ich wirklich zufrieden - auch ganz besonders auf Grund dessen, was wir als Team in den letzten paar Wochen so haben zeigen können", ortete der 26-Jährige einen Aufwärtstrend bei den Silbernen.

Man habe zwar seit dem Sieg in China einige schwierige Rennen zu meistern gehabt, doch mit viel harter Arbeit habe man das Ruder nun herumgerissen. "Als Team waren wir heute obenauf und es ist toll, das zu sehen", meinte Rosberg, der seinen Dank für die jüngsten Fortschritte vor allem an die Arbeiter in der Fabrik richtete. Seine Qualifying-Session sei so recht glatt verlaufen. Besonders froh war der Wiesbadener, dass er sich für das Rennen am Sonntag zwei Sätze der superweichen Reifenmischung aufsparen konnte.

Begeistert zeigte er sich auch von der einmal mehr eindrucksvoll vorgetragenen Leistungsdichte in der F1. "Es ging heute extrem eng zu - für den Sport ist das unglaublich und fantastisch." Seinem Teamkollegen wollte er überdies zu einer fantastischen Runde gratulieren. Schade sei es, dass Schumacher ausgerechnet jetzt durch eine Strafversetzung zurückgeworfen werde. "Allerdings bedeutet das, dass ich hier in der ersten Startreihe stehe. In einem Rennen, in dem das Überholen so schwierig sein kann, ist das eine großartige Ausgangsposition."