Im Moment tummelt sich alles mit Rang und Namen an der Côte d´Azur: Nicht nur, dass sich der F1-Tross zum Monaco-GP in Monte Carlo befindet, ein paar Landzungen und Küstenabschnitte weiter geben sich bei den Filmfestspielen in Cannes die Promis die Klinke in die Hand. Bis zuletzt sah es so aus, als komme zu diesem Hotspots im attraktiven Südfrankreich bald noch ein weiterer hinzu, liegt mit dem Circuit Paul Ricard in Le Castellet nur rund 150 Kilometer entfernt doch schon der nächste potenzielle F1-Kurs.

Eine Rückkehr an die legendäre Mistral-Geraden galt lange Zeit als schon perfekt, im Wechsel mit dem Rennen im belgischen Spa sollte ab 2013 gefahren werden. Eigentlich war alles vereinbart und klar, doch dann kamen in Frankreich die Präsidentschaftswahlen. Mit dem Umbruch und der Abwahl von Nicolas Sarcozys Regierung, mit der die Verträge ausgearbeitet worden waren, scheint nun auch sukzessive das F1-Projekt im malerischen Département Var zu kippen. Wahlsieger und Neo-Präsident Francois Hollande hat bereits angekündigt, die bisherigen Planungen noch einmal genauestens durchsehen zu wollen, bevor er grünes Licht gebe.

Kippt Hollande den Grand Prix?

Sportminister Valerie Fourneyron hat zudem hinzugefügt, dass die Beurteilung des Projekts mit Sicherheit mehr Aufmerksamkeit verdiene, als zehn flüchtige Minuten. Da die Austragung eigentlich als bereits sicher galt, klingt diese Ansage nicht gerade mit positivem Unterton nach. Möglich ist, dass die neue Regierung ohnehin per se alles verteufelt, was der ungeliebte Vorgänger in die Wege geleitet hat. Darüber dürfte dann auch 'Sarkozys Formel-1-Grand-Prix' stolpern.

Ein derartiges Szenario kann sich auch Bernie Ecclestone vorstellen. "Ich denke, die Wahlen, die stattgefunden haben, haben dem ganzen vielleicht etwas einen Rückschlag versetzt", erklärte der F1-Boss mit Blick auf das Projekt gegenüber CNN. Zuversicht wollte er dennoch walten lassen. "Wenn sich das alles wieder ein bisschen gelegt hat, denke ich, dass wir wieder auf Kurs sind - buchstäblich gemeint." Wie immer in der F1 sei aber nichts sicher. "Man muss abwarten und sehen wie es kommt. Nur die Zeit wird es zeigen", meinte Ecclestone.