Seit bekannt wurde, dass Monisha Kaltenborn die Nachfolge von Peter Sauber antreten wird, wird sie in den Medien gern als "mächtigste Frau der Formel 1" bezeichnet. Sie selbst hält nichts von diesen Schlagwörtern. "Ich kann damit nichts anfangen. Ich denke, die Machtspiele überlassen wir anderen. Wir sind hier für anderes da", erklärte sie abseits des Monaco-GP. Den Zeitpunkt, wann Kaltenborn das Zepter bei Sauber übernimmt, ließ man offen.

"Ich habe nur gesagt, dass ich nicht mehr mit 70 an der Boxengasse stehen oder sitzen will. Aber den genauen Zeitpunkt haben wir uns offen gelassen. Zudem ist das kein Geschenk, sondern viel mehr eine Bürde", meinte der Schweizer. Für ihre zukünftige Aufgabe wurde Kaltenborn gut vorbereitet. "Ein Chef sollte sein Team so aufstellen, dass es eigenständig arbeiten kann, ohne geführt werden zu müssen. Der Teamchef hat die Aufgabe, einen Rahmen zu schaffen, unter anderem auch finanziell", weiß Kaltenborn. Ihren Führungsstil beschreibt sie selbst als fair und konsequent.

"Fair, weil ich den Leuten immer zuhöre, auch wenn ich ihre Ansicht nicht teile und weil ich bereit bin, meine Meinung zu ändern und aus Fehlern zu lernen, aber ich bin genauso auch konsequent", stellte sie klar. Konsequent ist auch das Ziel, das Kaltenborn formuliert. "Wir wollen nach oben. Jeder, der in der Formel 1 arbeitet, hat so ein Ziel. Man muss sich nur trauen, es auszusprechen. Wir haben auch nach dem Ausstieg von BMW im Jahr 2009 noch immer die Ressourcen und das Know-how. Es hindert uns niemand daran, das alles zu nutzen", so Kaltenborn.