Zum 70. Mal reist der Formel-1-Zirkus in der kommenden Woche zum Großen Preis von Monaco. "Ich liebe Monaco", freut sich Nico Rosberg. Auch Michael Schumacher ist vom ganz eigenen Pflaster des Fürstentums begeistert. "Man könnte die Strecke mit einem guten Schuss Ironie als Widerspruch in sich betrachten - einerseits setzen wir Fahrer uns seit vielen Jahren erfolgreich für mehr Sicherheit an den Strecken ein, andererseits fahren wir freiwillig in Monaco."

Aus seiner Sicht ist das aber ein Mal im Jahr zu vertreten. "Besonders, weil das Fahren dort so wahnsinnig viel Spaß macht", so Schumacher. In dieser Saison wird seine Vorfreude jedoch durch eine Strafversetzung um fünf Positionen wegen des Auffahrunfalls mit Bruno Senna in Spanien getrübt. "Letztlich bedeutet dies aber nur, dass ich noch härter kämpfen werde", kündigt Schumacher an.

Rosberg geht davon aus, dass Mercedes in Monaco ein gutes Resultat erzielen kann. "Die Streckencharakteristik sollte unserem Auto liegen, allerdings wird der Umgang mit den Reifen auch hier entscheidend sein", sagt der Deutsche. Schumacher stimmt ihm zu: "Wenn man die Arbeit sieht, die jeder im Team in die Weiterentwicklung unseres Autos steckt, bin ich zuversichtlich, dass wir in Monaco ganz gut aussehen und das Beste aus dem Wochenende herausholen können."

Fünf Rennen, fünf verschiedene Sieger aus fünf unterschiedlichen Teams – nicht nur für Mercedes Motorsportchef Norbert Haug steckte das erste Viertel der Saison 2012 voller Spannung und überraschender Rennergebnisse. "In Monaco besitzen mindestens zehn Fahrer Siegchancen", glaubt Rosberg. "Uns könnte dort eines der interessantesten Rennen seit vielen Jahren erwarten."

Der Unfall mit Bruno Senna kostet Michael Schumacher fünf Startplätze, Foto: Sutton
Der Unfall mit Bruno Senna kostet Michael Schumacher fünf Startplätze, Foto: Sutton

Haug traut auch seinen beiden Piloten einiges zu. "Nico und Michael haben in den vergangenen Jahren ein großartiges Gefühl für und viel Können auf dieser Strecke gezeigt", so der Motorsportchef. "Ein guter Qualifying-Speed wurde bislang bei jedem Rennen belohnt und es ist in der hart umkämpften Saison 2012 besonders wichtig, Rennen konstant in den Punkten zu beenden."

In den letzten drei Rennen seit seinem Sieg in China holte Rosberg mit 41 Zählern nach Sebastian Vettel (43) die meisten Punkte im Feld. "Unser Fokus liegt in Monaco darauf, das Beste aus unserem weiterentwickelten technischen Paket zu holen", umreißt Haug die Zielvorgaben. Teamchef Ross Brawn sieht seine Mannschaft dafür gut gerüstet: "Nach Nicos Sieg in China erlebten wir zwei schwierige Rennwochenenden, aber ich bin zuversichtlich, dass wir ab Monaco eine Steigerung erkennen werden, wenn unsere jüngsten Neuerungen am Auto beginnen, sich auszuwirken."