Lewis Hamilton konnte am Sonntag in Barcelona seine Kritiker Lügen strafen. Der McLaren-Pilot fuhr ein kontrolliertes Rennen, ging mit den Reifen so schonend um, dass er als Einziger mit nur zwei Stopps durchkam und er arbeitete sich vom letzten Startplatz bis auf Position acht nach vorne, ohne irgendwelche diskussionswürdigen Manöver zu fahren. Nach seinen 16 Positionsgewinnen war er überzeugt, dass er mit diesem Auto und in dieser Form bald wieder gewinnen sollte. "Wenn die Dinge richtig laufen, werden wir in einer tollen Position sein. Es war eine große Herausforderung, von hinten zu kommen. Das Rennen war Schadensbegrenzung. Ich kann mich nicht beschweren, von meiner Ausgangsposition ein paar Punkte zu holen."

Dabei hatte er sich eine gute Ausgangsposition erarbeitet gehabt, da er das Qualifying als Schnellster abgeschlossen hatte. Doch er wurde für das Zeittraining disqualifiziert, weil ein Fehler an der Box dazu geführt hatte, dass er nicht mehr genug Benzin hatte, um an die Box zurückzufahren - ein Auto muss dann aber immer noch einen Liter Sprit im Tank haben, um eine Benzinprobe nehmen zu können. Das Team teilte Hamilton zwar mit, er solle das Auto abstellen, was er mit genug Restsprit im Tank auch tat, doch die Stewards wollten die Erklärung des Rennstalls nicht anerkennen, dass höhere Gewalt für Hamiltons Spritmangel verantwortlich war und straften wegen eines technischen Vergehens.

Der Brite gab zu, dass diese Sache einfach schiefgelaufen war, wobei er die Strafe für den kleinen Fehler als sehr groß empfand. "Doch wir nahmen sie an, bissen die Zähne zusammen und wanden uns dem Rennen zu." Und im Rennen konnte er dann überzeugen, was ihn stolz auf sich selbst und auf das Team machte. "Wir haben heute einen tollen Job gemacht", sagte er. "Es war ein fantastisches Rennen, bei dem ich gleichzeitig die Reifen managen musste. Es war unglaublich schwierig. Wenn man bedenkt, dass jeder immer über meinen aggressiven Fahrstil spricht und wie viel besser mein Teamkollege mit den Reifen umgeht, dann war das heute eine gute Demonstration, dass sie vielleicht falsch liegen."