Abschalten und Gas geben - so in etwa lautet der Rat, den Jaime Alguersuari Ferrari-Pilot Felipe Masse für die Zukunft mitgegeben hat. Wolle der derzeit über die Maßen unglücklich agierende Brasilianer seine F1-Karriere noch einmal auf die Reihe bekommen, müsse er sich in gewisser Weise entspannen, glaubt der spanische Jungspund, der Ende letzten Jahres sein Stammcockpit bei Toro Rosso verlor und nun neben seinem Engagement als Pirelli-Testfahrer auch als Experte für das britische Fernsehen arbeitet. Zumindest das mit dem Gas geben hatte sich Massa am Rennsonntag in Spanien schon einmal einverleibt.

Da er dies aber leider unter geschwenkten gelben Flaggen tat, setzte es eine vermeidbare Durchfahrtsstrafe für den Ferrari-Piloten - im Kampf um Punkte nicht hilfreich. Massa durchlebt nach Alguersuaris Meinung derzeit eine ganz schwierige Phase. "Im Moment ist für ihn das Wichtigste, dass er aufhört, über den Druck von außen nachzudenken und sich einfach nur auf seine Arbeit und seine Probleme konzentriert", so der 46-fache GP-Starter. Die Situation sei diffizil. "Manchmal ist man einfach nicht konkurrenzfähig - irgendetwas ist passiert und man weiß nicht einmal, was das ist", erklärte der Spanier der AS.

Nicht das Zweifeln anfangen

Sein Rat lautete: "Das Schlimmste, was man dann machen kann, ist zu zweifeln, zu zögern, nervös zu werden - und vor allem, nur noch auf den Teamkollegen zu schauen. Alles, was dann passiert, ist, dass es noch viel schlimmer wird." Entgegen der allgemeinen Meinung, würde ein Mitwirken im Spitzensport nicht nur von den Fähigkeiten einer Person abhängen. "Es geht auch darum, die psychischen, physischen und technischen Elemente unter Kontrolle zu haben", erklärte Alguersuari. Für ihn stand fest: "Felipe Massa ist kein langsamer Fahrer - davon bin ich überzeugt. Er kann wieder auf ein Level mit Fernando Alonso kommen und eines Tages auch schneller sein - warum nicht?"

Der einzige Unterschied zwischen den beiden Scuderia-Stars bestehe im Kopf. "Und das ist der Unterschied zwischen gut und dem Besten", meinte der ehemalige Toro-Rosso-Pilot. Ob Massa die gut gemeinten Ratschläge helfen können und er sie überhaupt beherzigt, bleibt abzuwarten. Weiterhin wird in den Medien wild über eine baldige Ablösung des 31-Jährigen spekuliert. Nach nunmehr fünf Saisonrennen 2012 liegt er mit zwei mageren Punkten auf dem 17. Platz der Weltmeisterschaftswertung. Im Vergleich zu Teamkollege Fernando Alonso, der trotz unterlegenem Material mit 61 Zählern gleichauf mit Sebastian Vettel die Gesamtwertung anführt, ein Debakel.