Red Bull-Berater Dr. Helmut Marko zeigte sich mit dem Rennen von Sebastian Vettel zufrieden, der sich nach seinem sechsten Platz punktgleich mit Fernando Alonso die Führung in der Fahrerwertung teilt. "Von Sebastian war das ein ganz tolles Rennen", lobte er seinen Piloten. "Der Start war nicht gut, da hing er hinter Schumacher fest", schränkte er ein. Anschließend habe es ein Problem am Frontflügel gegeben, das 20 Punkte Downforce gekostet habe.

Nach dem Boxenstopp inklusive Flügelwechsel folgte für Vettel der nächste Rückschlag. Wegen zu schnellen Fahrens unter Gelb erhielt er eine Durchfahrtsstrafe. Marko zweifelte die Strafe allerdings an. "Es war kein Zeitgewinn, er ist vom Gas gegangen", erklärte der Österreicher. Vettel sei nur wegen des offenen Heckflügels und dem damit höheren Top-Speed bestraft worden. "Die Durchfahrtsstrafe war formal richtig, aber ziemlich hart", befand Marko.

Er sah die FIA in der Verantwortung, die die Kontrolle über den Knopf zur Aktivierung oder Sperrung des DRS hat. "Wieso lässt man es von Seiten der FIA zu, dass bei Gelb der Flügel geöffnet werden darf? Das ist eine provokative Aktion", kritisierte Marko.

Wenn Vettel niemanden vor sich gehabt habe, sei er wettbewerbsfähige Zeiten gefahren, stellte Marko fest. Ohne die Durchfahrtsstreife und die längeren Boxenstopps aufgrund des Frontflügelwechsels hätte man vor Sauber-Pilot Kamui Kobayashi ins Ziel kommen können, war er überzeugt. "Die Frage ist, ob man das Tempo von Grosjean hätte mitgehen können."

Fragezeichen hinter McLaren

Der erste Sieg von Pastor Maldonado überraschte den Österreicher. Erst in den letzten drei Runden hat er an den Erfolg des Venezolaners geglaubt. "Alonso hat eine super Attacke geritten, aber Maldonado hat das souverän gemacht", erklärte er. "Er war eigentlich abgestempelt als Paydriver. Einen Grand Prix-Sieg hätte ihm keiner zugetraut." Man müsse sich in dieser Saison jedoch auf weitere Überraschungen dieser Art einstellen. "Die Formel 1 steht Kopf."

Vor allem Williams sei diese Saison deutlich besser als im Vorjahr. Der richtige Speed sei jedoch erst in Q2 gekommen als sie auf einem Satz Reifen acht Zehntel im letzten Sektor fanden. "Das würde ich nicht auf ein Auto zurückführen", meinte Marko. McLaren gab ihm hingegen Rätsel auf. "Ich hätte gerne eine Erklärung von McLaren. Die sind so etwas von sauschnell gewesen. Die Quali-Runde wäre für uns nie und nimmer drin gewesen, auch für keinen anderen."

Im Rennen sei zumindest Jenson Button durchgereicht worden. "Bei Jenson ging gar nichts - der war langsam und hatte einen starken Reifenabbau. Und Hamilton - dass das nicht gut gehen kann mit einer Zweistopp-Strategie, das hat man dann am Schluss gesehen", sagte Marko. Auch wenn Red Bull nicht um den Sieg mitkämpfen konnte, führt man die Konstrukteurswertung an. "Man muss in jedem Rennen punkten", betonte Marko. Für Monte Carlo gab er ein eher bescheidenes Ziel aus. "Wir müssen sehen, dass wir aufs Podium kommen, ob Sieg oder nicht, das ist eine andere Sache. Unser Auto ist in langsamen Kurven besser, das sollte sich in Monte Carlo auszahlen."