McLarens Zustimmung zum zukünftigen Concorde Agreement in der Formel 1 könnte mit seiner Verbindung zu Bahrain zusammenhängen. Das Investment-Unternehmen Mumtalakat Holdings, das der bahrainischen Herrscherfamilie gehört, hält rund die Hälfte am britischen Rennstall und laut Times hat diese Verbindung dazu geführt, dass McLaren sich dem neuen Concorde Agreement angeschlossen hat. Im Gegenzug soll Bahrain das Versprechen erhalten haben, dass der Grand Prix im April über die Bühne geht.

Außerdem ist damit zu rechnen, dass einer der zwei bahrainischen McLaren-Vorstände und nicht Ron Dennis in den Formel-1-Vorstand kommt, sobald der Börsengang in Singapur im Juli umgesetzt wird. Bernie Ecclestone widersprach allerdings der Annahme, dass der Bahrain Grand Prix 2012 und das Concorde Agreement in Verbindung stehen. "Das hatte nichts damit zu tun, dass das Bahrain-Rennen stattfindet. McLaren mochte den Deal aber."

Fehlinterpretation

Der zukünftige Formel-1-Vorstand Peter Brabeck-Letmathe fand es jedenfalls richtig, dass in Bahrain gefahren wurde. "Ich persönlich glaube, dass es richtig war. Das Rennen wurde ja von der Opposition in Bahrain instrumentalisiert und nicht umgekehrt. Das wurde in den Medien nicht richtig interpretiert. Man hat nämlich geglaubt, dass die Politik instrumentalisiert worden ist", sagte er der Kleinen Zeitung. Aus seiner Sicht wäre es ohnehin das Schlechteste, wenn man nachgibt, nur weil Gruppen Sport-Events für ihre Interessen instrumentalisieren wollen.

Der zukünftige Formel-1-Vorstand dürfte neben einem Vertreter von McLaren auch Leute von Ferrari und Red Bull aufnehmen. Mercedes soll nicht das gleiche Angebot erhalten haben, für Ecclestone auch aus gutem Grund. "Warum soll Mercedes den gleichen Deal haben wie andere? Was haben sie in der Formel 1 geleistet? Sie haben ein Rennen gewonnen und das ist es", sagte er. Bei Mercedes sieht man das natürlich anders, immerhin war man als Motorenlieferant an zahlreichen Weltmeisterschaften beteiligt und das Vorgänger-Team Brawn GP war ebenfalls Weltmeister.

Gerüchte

Aufgrund der Haltung Ecclestones tauchen jedenfalls immer wieder Gerüchte auf, wonach Mercedes die Formel 1 wieder verlassen könne, angeblich wurde diesbezüglich bereits eine Studie durchgeführt. Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug hat derlei Gerüchte aber wiederholt dementiert. Als im April bei einer Daimler-Hauptversammlung der Formel-1-Ausstieg von Mercedes gefordert wurde, meinte Haug nur: "Ich wundere mich, wie viel Erwähnung das findet. Es ist das gute Recht eines jeden, seine Meinung zu sagen. Das wird bei der Hauptversammlung auch genutzt. Warum das in den Medien so einen Niederschlag findet, weiß ich nicht."