Dank des innovativen Doppel-DRS gehört Mercedes in dieser Saison zu den besten Qualifying-Teams der Formel 1. Mit dem Kniff, Luft durch ein Eingangsloch im Heckflügel über zwei Luftkanäle in den Frontflügel zu leiten, gewinnt Mercedes bei aktiviertem DRS etwa zehn Stundenkilometer. Darüber hinaus trägt die Konstruktion zu einer Verbesserung der Balance des Autos bei. Seitdem die FIA die Verwendung des Doppel-DRS für legal erklärt hat, arbeiten die Top-Teams - oder die, die welche werden wollen - fieberhaft daran, ihre Boliden mit der raffinierten Technologie auszurüsten.

Sauber zählt trotz ambitionierter Ziele nicht zu der großen Schar der Nachahmer, das stellte Design-Chef Matt Morris am Rande der Testfahrten in Mugello klar. Die relativ geringen Vorteile - derzeit rechnen Experten mit ein paar Zehnteln pro Quali-Runde - würden sich verglichen mit den hohen Kosten, das System zu integrieren, nicht rechnen. "Wir haben die Kosten dem zu erwartenden Performancegewinn gegenübergestellt, für uns macht es keinen Sinn", erklärte Morris bei Autosport. "Außer im Qualifying ist der Nutzen schwer zu erkennen. Dort bringt es sicherlich einen Zeitgewinn, allerdings müssten wir für diesen Vorteil schon sehr viel am Auto verändern. Das ist das Problem."