Nach dem Qualifying zum Bahrain GP stapfte Daniel Ricciardo mit einem breiten Grinsen und bestens gelaunt durchs Fahrerlager - Platz 6 im Qualifying war das bis dato beste Ergebnis seiner noch jungen Karriere in der Formel 1. Vieles deutete darauf hin, dass der Toro-Rosso-Youngster nach seinem neunten Platz in Melbourne die nächsten Punkte einfahren würde - doch dann lief alles schief.

Ricciardo bekam den Start am Rennsonntag nicht gut hin und wurde am Ende der ersten Runde schon auf den 16. Platz durchgereicht. Am Ende überquerte er als 15. die Zielflagge. "Als ich meine zweite Runde begann, wusste ich, dass ich 16. war, ein beschädigtes Auto hatte und der gesamte Vorteil dahin war", blickt Ricciardo auf das verpatzte Rennen zurück. "Man will sich selbst vormachen, dass das nicht wahr sein kann und man stellt sich vor, noch eine Chance zu bekommen - die Boxentafel sagt aber etwas anderes."

Viele Fahrer geben nach schlechten Rennen an, diese so schnell wie möglich vergessen zu wollen, um sich auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Dass das allerdings nicht immer einfach ist, gab Ricciardo in seinem Blog zu - unerwartet ehrlich und gleichzeitig menschlich. "Es war frustrierend und enttäuschend", meinte er. "Ein Rennen zum Vergessen, aber das wird mir wohl nicht so leicht fallen. Egal, wer man ist - so etwas passiert von Zeit zu Zeit. Du sollst es ausblenden und aufs nächste Rennen schauen - aber um ehrlich zu sein, ist es schwierig, so etwas zu ignorieren."

Ricciardo führt erfrischend vor Augen, dass auch Rennfahrer nur normale Menschen sind, die mit den gleichen Problemen kämpfen wie jeder andere auch. "Vergesse ich das jetzt einfach und schüttele es von mir ab", fragt er rhetorisch. "Nein, natürlich nicht. Ich werde mich ausführlich damit befassen - dafür ist nichts besser geeignet als ein langer Flug, auf dem man sonst nichts zu tun hat. Irgendwann ist es in Ordnung und ich freue mich auf Barcelona - aber soweit bin ich noch nicht."