Adrian Sutil ist zum Zuschauen verdammt, während seine ehemaligen Formel-1-Kollegen auf der Strecke um die Weltmeisterschaft kämpfen. Zwar konnte der frühere Force-India-Pilot als TV-Experte zuletzt zumindest ein wenig F1-Luft schnuppern, doch Sutil verfolgt nur einen Plan: er will zurück ins Cockpit. "Im Moment fehlt das Wichtigste in meinem Leben", gibt er zu. "Und ich spüre das jeden Tag. Das lodernde Feuer wird immer größer, obwohl es natürlich hart ist, sich die Rennen vor dem Fernseher anzuschauen. Und mit jedem Rennen wird es immer schwieriger."

Doch die Rückkehr in die F1 ist kein einfacher Weg - zum einen nicht nach der Verurteilung wegen Körperverletzung in der Affäre um Eric Lux, zum anderen wegen mangelnder Optionen. "Um in diesem Jahr noch einen Platz zu bekommen, muss ich auf einen Patzer von einem anderen Fahrer hoffen", so Sutil gegenüber Eurosport. "Wenn das nicht passiert, muss ich das ganze Jahr warten. Dann kann ich nur hoffen, dass ich am Ende des Jahres einen Vertrag bekomme." Immer wieder wird sein Name mit Ferrari in Verbindung gebracht, als möglicher Nachfolger für den strauchelnden Felipe Massa.

Einen wirklichen Kontakt mit den Italienern habe es jedoch laut Sutil noch nicht gegeben. "Alleine die Vorstellung ist natürlich toll, denn Ferrari ist mein Lieblingsteam", erklärt der Deutsche. "Direkt gibt es noch keinen Kontakt, aber ich denke, dass sie wissen, dass ich bereit stehe. Und wenn Ferrari mich braucht oder wenn sie mich wollen, dann werden sie mich anrufen." Während ehemalige Kollegen aus der F1 nicht auf einen Anruf warten, sondern sich anderweitig im Motorsport umsehen, sieht Sutil seine Felle noch nicht davongeschwommen - oberste Priorität hat weiterhin die Königsklasse.

"Mein Plan ist es, dass ich dieses Jahr erst einmal abwarte, ob es eine Möglichkeit gibt", erklärt Sutil. "Wenn sich bis Ende des Jahres keine Möglichkeit auftut, dann muss man sich natürlich ernsthafte Gedanken machen, wie es in der Zukunft weiter geht." Zwei Jahre Rennabstinenz seien für ihn keine Option, stattdessen stünden dann die DTM oder US-Serien zur Debatte. "Da gibt es viele Sachen, aber damit habe ich mich noch nicht auseinandergesetzt", meint er. "Für mich ist die Formel 1 im Kopf eingebrannt und da möchte ich zurück. Erst wenn es überhaupt nicht mehr geht, dann mache ich mir Gedanken über Plan B."