Wer das Qualifying in Bahrain am Fernsehen mitverfolgt hat, der wird vielleicht die Autos von Force India weitgehend vermisst haben, denn im World Feed war der Rennstall eigentlich abgemeldet. Schnell kamen Spekulationen auf, Bernie Ecclestone hätte diese Präsentations-Sperre angeordnet, um sich für das ausgelassene zweite Training vom Freitag zu revanchieren. Auch ein paar Teammitglieder sahen das als Rückzahlung für die verpasste Session. Paul di Resta entging das nicht, doch er wollte sich nicht groß dazu äußern.

"Ich habe ein paar Sachen auf Twitter gesehen, aber ich saß im Auto und fuhr. Daher habe ich mein Auto gesehen", meinte er. Der Rest des Teams schwieg offiziell, schien sich aber so seine Gedanken zu machen. Bernie Ecclestone, dessen Formula One Management für die Produktion der Live-Bilder verantwortlich ist, verneinte jegliche böse Absicht.

Nur die Pole interessiert

"Niemand kümmert sich darum, ob jemand Neunter oder Elfter ist. Nur die Leute, die ein besonderes Team verfolgen. Ich habe mit unseren Leuten gesprochen und sie haben sich mehr oder weniger darauf konzentriert, wer auf Pole fuhr, statt darauf, wer Zehnter sein würde", sagte Ecclestone laut Reuters.

Ungeachtet dessen, warum Force India jetzt wirklich kaum zu sehen war, verteidigte Teamchef Robert Fernley noch einmal die Entscheidung, das zweite Training auszulassen, nachdem die Team-Mitglieder unbedingt noch bei Tageslicht in ihr Hotel zurückkehren wollten. Grund dafür war, dass am Mittwochabend vier Techniker auf Demonstranten und Sicherheitskräfte trafen, die gerade aufeinander losgingen. Dabei explodierte nahe des Autos der F1-Mitarbeiter ein Molotow-Cocktail und zwei Team-Mitglieder reisten danach wieder ab.

Ecclestone verhandelte

"Für mich ist es am wichtigsten, dass ich ein vereinigtes Team habe. Hätten wir nicht die Schritte unternommen, die wir unternahmen, wären wir kurz vor dem Zerfall gestanden. Es war einfach sehr, sehr wichtig", sagte Fernley. Ecclestone hatte am Freitag noch versucht, das Team zum Antreten im zweiten Training zu überreden und sogar angeboten, dass er solange mit dem Team an der Strecke bleiben würde wie gewünscht, um dann gemeinsam mit der Mannschaft ins Hotel zurückzufahren - falls notwendig auch mit Polizei-Eskorte.