Von den ersten Trainingsmetern in Bahrain weg war klar, der Grand Prix wird sich bei den Reifen entscheiden. Dementsprechend taktisch gingen einige Teams bereits im Qualifying vor, so etwa auch Mercedes. Bei Nico Rosberg wurde in Q3 ein Reifensatz gespart, da er nur einen Run fuhr - etwas mehr als Startplatz fünf hätte sich das Team allerdings gewünscht. "Er ist der einzige Fahrer in den Top-Fünf, der einen neuen Satz Options übrig hat. Das könnte sich im Rennen als wertvoll erweisen und wir werden morgen sehen, ob sich unsere Strategie-Entscheidung auszahlt", hielt Teamchef Ross Brawn dennoch zufrieden fest.

Mit Michael Schumacher konnte das Team eher unfreiwillig Reifen sparen, da ein technisches Problem am verstellbaren Heckflügel dafür sorgte, dass er nicht über Q1 hinauskam. Auf seiner bis dahin schnellsten Runde fiel das System genau am Anfang der langen Gegengeraden aus, dadurch verlor er rund eine halbe Sekunde. "Leider konnten wir das System nicht schnell genug reparieren, um ihn wieder rauszuschicken und er fiel im letzten Moment noch auf Platz 18 zurück", sagte Brawn.

Schumacher kann noch was erreichen

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bedauerte das Pech des Rekordweltmeisters, da er einen guten Startplatz hätte holen können. "Doch er kann morgen ein gutes Ergebnis holen. Michael hat auf unseren Longruns eine gute Pace gezeigt und er wird gut mit frischen Reifen ausgerüstet sein", erklärte Haug. Das Reifenthema war auch für den Motorsportchef ein ganz wichtiges gewesen, denn frische Reifen sind für ihn im Rennen der Schlüssel zum Erfolg - noch mehr als auf den bisherigen Strecken der Saison. "Dadurch fuhr Nico in Q3 nur einen Run, um sich einen frischen Satz Options für morgen aufzuheben", betonte er noch einmal.

Dass der Startplatz darunter leiden könnte, nahm das Team laut Haug in Kauf, er fand die Entscheidung angesichts der Reifenproblematik aber richtig. Außerdem war er mit dem Qualifying-Resultat ohnehin zufrieden. "Voriges Jahr gab es Gelegenheiten, da waren wir mehr als eineinhalb Sekunden hinter der Pole Position. Heute waren wir mit einem Versuch, im Vergleich zu den zwei der Teams vor uns, nicht ganz vier Zehntelsekunden hinter der Pole. Es geht in die richtige Richtung und unser Team arbeitet konzentriert und systematisch daran, unsere Ziele zu erreichen", sagte Haug.