Die Formel 1 betont dieser Tage zwar oft, dass sie sich in Politik nicht einmischen wolle, gleichzeitig gibt es in der Formel 1 selbst aber auch genug Politik. Dementsprechend wichtig ist es, ein gewisses diplomatisches Geschick zu zeigen - oder es zumindest zu versuchen. Daher sah sich Force India Teamchef Robert Fernley nach seiner Ankündigung, das Team könnte das zweite freie Training stark abkürzen, um früher ins Hotel zu kommen und so geplanten Protesten auszuweichen, auch dazu genötigt, die Entscheidung zur Veranstaltung des Bahrain Grand Prix noch einmal zu unterstützen - immerhin will man Bernie Ecclestone oder die FIA nicht verärgern.

Zwei Mitglieder von Force India sind bereits wieder aus Bahrain abgereist, nachdem vier Team-Mitarbeiter in einen Zusammenstoß zwischen Demonstranten und Polizei gerieten, bei dem nahe ihres Autos ein Molotow-Cocktail landete. Das führte dann zu einer verstärkten Sicherheitsdebatte, doch Fernley ist der Ansicht, die FIA habe zurecht für die Austragung des Grand Prix entscheiden. Aus seiner Sicht ist die Sicherheit gut genug. "Mit allem nötigen Respekt, ich glaube nicht, dass die FIA oder die Behörden von Bahrain gesagt haben, die Sicherheit sei zu 100 Prozent garantiert. Wir wussten alle, es gibt ein kleines Risiko, wenn wir herkommen", sagte er.

Nach Fernleys Meinung sei es das Risiko aber wert, sollte dadurch eine Plattform für Gespräche entstehen, die Bahrain in eine bessere Position bringen. "Und unser Team ist bereit dafür. Wir müssen es aber innerhalb der Grenze machen, dass wir eine Crew haben, die sich unserem Programm verschrieben hat und die haben wir heute", erklärte der Teamchef.