Nach einem Jahr Pause gastiert die Formel 1 dieses Wochenende wieder auf dem Bahrain International Circuit. Der 5,412 Kilometer lange Kurs liegt mitten in einer Dünen-Einöde 30 Kilometer von der Hauptstadt Manama entfernt. Schon von Beginn an sorgte die Rennstrecke, die für 150 Millionen Dollar von Hermann Tilke in den Sand gesetzt wurde, für Schlagzeilen. Wochenlang vor dem Debütrennen im Jahr 2004 überschlugen sich die Schlagzeilen. Viele zweifelten daran, dass die Strecke bis zum Grand Prix fertig wird. Letztendlich war bis zum Rennen nicht alles fertiggestellt, das Rennen fand dennoch statt.

Der Kurs ist eine Abfolge langsamer und mittelschneller Kurven, Foto: Sutton
Der Kurs ist eine Abfolge langsamer und mittelschneller Kurven, Foto: Sutton

Der Bahrain International Circuit besteht aus vier Geraden - darunter die sehr lange Start-Ziel-Passage - und drei Hochgeschwindigkeitskurven. Der Kurs verbindet eine Abfolge langsamer und mittelschneller Kurven. Die maximale Steigung der Strecke beträgt 3,6 Prozent, das maximale Gefälle 5,6 Prozent. Die Start-Ziel-Gerade ist 1090 Meter lang, die Boxengasse umfasst eine Länge von 417,9 Metern.

2010 wurde das Streckenlayout verändert - nach Kurve vier fuhren die F1-Piloten nun eine Schleife. Diese bestand aus einer schnellen Rechtskurve, gefolgt von fünf Kurven, einem Linksknick und einer Haarnadelkurve, die die Piloten zurück auf die ursprüngliche Strecke führte. 2012 wird der Grand Prix allerdings wieder auf der ursprünglichen und kürzeren Variante ausgetragen. Der Bahrain International Circuit stellt eine enorme Herausforderung für Mensch und Maschine dar. Die Piloten erwartet eine wahre Hitzeschlacht. Bei Temperaturen über 30 Grad müssen auch die Motoren maximal gekühlt werden.

In der Vergangenheit sorgten Sandstürme für Chaos, Foto: Hartley/Sutton
In der Vergangenheit sorgten Sandstürme für Chaos, Foto: Hartley/Sutton

Neben den Motoren werden auch die Bremsen überdurchschnittlich stark beansprucht. Zugleich wird von den Boliden ein hohes Abtriebsniveau gefordert. Hinzu kommt der Wüstensand - die Teams bauen spezielle Luftfilter in ihre Autos, um mögliche Motorenschäden zu vermeiden. Der Sand ist auch für die Piloten ein Problem. "Die Strecke liegt mitten in der Wüste, der Sand wird vom Wind verweht und kann so in jeder Runde an einem anderen Ort der Strecke auftauchen. Man weiß daher nie, wo es rutschig sein wird", erklärte Sebastian Vettel. Um dem Sand auf der Strecke Einhalt zu gebieten, haben sich die Verantwortlichen in den vergangenen Jahren einiges einfallen lassen.

Sie sprühten den Sand mit einem speziellen Spray ein. Seit 2007 bestehen die Auslaufzonen aus einer sandfarbigen Asphaltschicht. Das Rennen geht am Sonntag über 57 Runden, die Gesamtdistanz beträgt damit 308,238 Kilometer. Die schnellste Rennrunde von 1:30.252 Minuten stammt noch von Michael Schumacher aus dem Jahr 2004. Eine Besonderheit ist auch die Siegerehrung. Aus Rücksicht auf die landestypischen Gepflogenheiten gibt es für die drei Fahrer auf dem Podest keinen Champagner zu trinken, sondern Rosenwasser.