Schon direkt nach dem China Grand Prix hatte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali von seinen Technikern eine schnelle Reaktion auf die aktuellen Probleme des F2012 gefordert und die wird wohl auch kommen. Testfahrer Marc Gene hat erklärt, es werde in Barcelona ein großer Schritt gemacht. Der Spanier musste seinen Teamchef allerdings in einem Punkt widersprechen. Domenicali hatte gemeint, das Auto sei schon nicht gut zur Welt gekommen, Gene sah das anders. Der Anfang war seiner Meinung nach nicht so schlecht, doch im Laufe der Wintertests sei man hinter die anderen Spitzenteams zurückgefallen.

"Von hier weg wird es Zeit brauchen, um es zu verbessern", sagte Gene. "Die nächsten großen Entwicklungen kommen in Barcelona, wobei das Team bei jedem Rennen Verbesserungen macht und wir wissen bereits, dass das Hauptproblem die Aerodynamik ist. Das Auto hat auch seine Vorzüge, da es sich gut an Nässe anpasst und die Reifen gut aufwärmt, doch es gibt viel Reibung am Auto und wir brauchen mehr Top-Speed und Traktion."

Kein Wunder erwartet

Zu viel wollte er sich von den Entwicklungen für Barcelona aber nicht versprechen. Denn der Rückstand auf die Spitze beträgt im Trockenen pro Runde circa 0,8 Sekunden und das lässt sich auch mit einem Riesen-Update kaum wettmachen. Das musste Gene in spanischen Medien auch anerkennen. "Ich muss zugeben, das wäre die dramatischste Verbesserung, die ich in den 13 Jahren gesehen hätte, die ich in der Formel 1 bin", sagte er zu einem möglichen Sprung an die Spitze schon in Barcelona.

Eine gute Entwicklung über die gesamte Saison sei viel wahrscheinlicher, fuhr er fort. Dennoch musste er betonen, dass an einem sehr großen Update-Paket gearbeitet wird. "Noch positiver ist, dass wir davor [vor Barcelona] den Test in Mugello haben." Als das beste Auto im Feld bezeichnete er den McLaren, da dort nach seinem Empfinden alle Elemente am besten miteinander harmonieren. "Vielleicht sind sie nicht die Schnellsten im Qualifying oder im Nassen, aber sie haben heute das beste Auto im Feld."

Alonso zurückhaltend

Was die geplanten Verbesserungen am Ferrari betrifft, dazu hatte Fernando Alonso bereits am Sonntag gesagt, dass er nicht damit rechnet, gleich an die Spitze vorzustoßen. Er hoffte lediglich auf einen Zeitgewinn gegenüber dem Rest des Feldes. "Für Barcelona werden wir uns dann verbessern, aber das werden so drei, vier Zehntel sein. Diese Verbesserung werden die meisten Teams für Europa haben. Wenn wir also fünf oder sechs Zehntel zulegen und der Rest vier, dann haben wir zwei Zehntel gewonnen."