Einen Start von der Spitze kann sich Lewis Hamilton in China schon einmal abschminken. Beim Briten wurde das Getriebe gewechselt, gleichsam setzt es damit eine Rückversetzung in der Startaufstellung um fünf Plätze. Profiteure von der Misere des McLaren-Piloten sind die anderen Spitzenpiloten, für die folglich ein Konkurrent im Kampf um die Pole-Position wegfällt. Jenson Button kann sich aber noch nicht so wirklich vorstellen, dass ihm das Pech seines Stallgefährten viel nützen wird, um sich selbst in eine bessere Ausgangsposition zu katapultieren. Besonders in Sachen Strategieaufteilung stehe das Team nun vor einer kniffeligen Aufgabe.

Zwar gab Button zu, dass es das Leben im teaminternen Duell mit Hamilton in Shanghai etwas einfacher mache - die Strafe für seinen Teamkollegen bringe aber auch viel Ungewissheit mit sich. "Es ist komisch: Man würde denken, ich hätte es jetzt einfacher. Aber ist das wirklich so? Ich weiß es nicht und wir werden wohl abwarten müssen, um das zu sehen", sagte Button am Freitag. "Wenn wir in der Startaufstellung auf verschiedenen Positionen stehen und verschiedene Strategien fahren, ist das manchmal gar nicht so gern gesehen", erklärte der McLaren-Pilot, der glaubte, das Problem an Hamiltons Auto könnte dem ganzen Team schaden.

Enger Wettbewerb

"Für Lewis ist das natürlich sehr traurig, genauso wie für das ganze Team. Man möchte nie Probleme mit der Zuverlässigkeit haben", meinte Button und fügte an: "Wir müssen hoffen, dass es nicht noch einmal passiert und wir das hinter uns lassen können." Das Frustpotenzial sei für Hamilton beim dritten Lauf der Saison nun selbstredend gestiegen. "Für Lewis ist es sehr unglücklich, dass es jetzt gerade an seinem Auto und nicht an meinem passiert ist. Wenn wir das Problem aber nicht finden und beheben können, könnte es mir im nächsten Rennen ja auch schnell widerfahren", fürchtete der Weltmeister von 2009.

Insgesamt machte er sich aber schon große Hoffnungen auf ein gutes Ergebnis in China. "In Malaysia waren wir unglücklich und haben ein paar Fehler gemacht - allgemein hatten wir aber einen guten Start in die Saison. Hier sind wir nun mit ein paar Upgrades angereist", verriet der Brite zufrieden. "Ich denke, das Team hat einen großartigen Job gemacht, gerade wenn man bedenkt, dass wir in Sachen Design wahrscheinlich eines der Teams sind, das die meisten Teams kopieren." Die Gegner im Kampf um die Spitze seien Red Bull, Lotus und Mercedes, die bisher noch kein reibungsloses Wochenende erlebt hätten. "Das wird für uns dieses Wochenende kein Spaziergang im Park, sondern ein sehr enger Wettbewerb", vermutete Button.