Der diesjährige Saisonauftakt von Sauber war einer der besten in der Firmengeschichte. Mit dem zweiten Platz von Sergio Perez, der in Malaysia das Rennen auch durchaus hätte gewinnen können, spülte sich das Team aus Hinwil auch wieder in die Schlagzeilen der Presse, was enorm wichtig ist. Denn trotz der guten Ergebnisse kämpft Sauber weiter um jeden Sponsor.

"Seit einigen Jahren sagen wir im Vorfeld immer: Die ersten Rennen sind am wichtigsten", verrät Peter Sauber im Interview mit dem Blick. "Da muss man Punkte machen, weil noch kaum ein Team so richtig präsent ist. Da gibt es Teams, die wollen mit dem Kopf durch die Wand. Das war auch in diesem Jahr so." Es benötige zwar ein wenig Glück, aber man müsse in dieser Frühphase der Saison bereit sein, betont er.

Der 68-jährige erinnert sich: "Dass unser Auto gut ist, wussten wir nach den Tests in Jerez und Barcelona. Aber wir wussten nicht, wie schnell die anderen sind." Dass Sauber die Saisonziele dennoch nicht zu hoch schraubte, habe seine Gründe gehabt, verweist der Teamchef im Hinblick auf die Testfahrten 2010, als das Schweizer Team ebenfalls glänzte, dann aber im Mittelfeld verschwand. "Deshalb wird man halt vorsichtig und darum ist die Freude jetzt enorm", erklärt er den einfachen Weg zum Glück.

Mit Perez alles richtig gemacht

Mit GP2-Pilot Esteban Gutierrez hat Peter Sauber einen weiteren Mexikaner in der Hinterhand, Foto: GP2 Series
Mit GP2-Pilot Esteban Gutierrez hat Peter Sauber einen weiteren Mexikaner in der Hinterhand, Foto: GP2 Series

Eine Bemerkung konnte sich der frühere Rennfahrer nicht verkneifen: "Vor einem Jahr hieß es noch, mit Perez holt man einen Fahrer, der für sein Cockpit bezahlt. Darum muss ich jetzt schon ein wenig schmunzeln, wenn man ihn schon bei Ferrari sieht." Für ihn sei dies aber die Bestätigung, den Richtigen genommen zu haben.

Aus der Geldnot will Peter Sauber kein Geheimnis machen und sagt offen und gerade heraus: "Es ist für alle schwierig. Wir sind weiter mit Hochdruck auf Sponsorensuche." Auch bei der Stärke von Sergio Perez bleibt der Schweizer bodenständig, ohne dem Mexikaner jedoch das Talent abzusprechen: "Wenn man Neulinge hat, dann sind die in den ersten Jahren sicher nicht auf dem Level eines Fahrers, der seit zehn Jahren dabei ist", sieht er in dem Mexikaner noch Potenzial.

Allerdings stellt der gebürtige Züricher auch klar: "Perez war der schnellste Mann bei Trockenheit und bei Regen." Der zweite Platz in Malaysia habe ein gewaltiges Echo aus Mexiko hervorgerufen, versichert Sauber, der noch ein Ass im Ärmel hat, sollte er Perez ziehen lassen müssen: "Wir haben ja noch den Gutierrez. Auch ein schneller Mann", bringt er den derzeitigen GP2-Piloten ins Gespräch.