Die Augen und Ohren wurden groß, als Mercedes mit seinem neuen F-Schacht antrat, der über das DRS mit Luft angeströmt wird. Sofort wurde von anderen Teams protestiert, diese Systeme seien eigentlich verboten. Das aber dementierte der Technische Delegierte der FIA, Charlie Whiting. Denn nicht ein solcher F-Schacht, sondern nur die aktive Beeinflussung durch den Fahrer ist verboten.

Das Heck des Mercedes W03 sorgt weiterhin für Gesprächsstoff, Foto: Sutton
Das Heck des Mercedes W03 sorgt weiterhin für Gesprächsstoff, Foto: Sutton

Allerdings ist die Situation für Mercedes noch nicht durchgestanden, denn es gab etliche Diskussionen zwischen Whiting und den anderen Teams. "Ich denke, er wollte es sich nochmals durch den Kopf gehen lassen und wir werden seine Position natürlich akzeptieren, wenn er sie uns in China darlegt", machte Red-Bull-Teamchef Christian Horner deutlich.

Doch selbst wenn diese Entscheidung in China für den F-Schacht ausfällt, ist noch nichts endgültig entschieden. "Dann sind die Teams mit zwei Alternativen konfrontiert", zeigte Horner auf. Entweder man würde dieses System akzeptieren und es auch in den eigenen Boliden einbauen, oder erneut protestieren.

Nicht voreilig handeln

Einfach einbauen ist in der Formel 1 aber leichter gesagt als getan, machte Horner deutlich: "Wie bei allen anderen Vorrichtungen geht es darum, wie sie mit deinem Auto interagieren." Zwar hätten seiner Meinung nach bereits alle Teams im Vorderfeld den einen oder anderen Blick riskiert und sich Gedanken gemacht, gebaut wird aber zumindest bei Red Bull noch nicht.

In diesem Punkt weiß Horner zwar, dass die Entwicklung von Teilen, wie die eines F-Schachts, viel Zeit in Anspruch nimmt, er will sich in diesem Fall aber geduldig zeigen. "Bevor wir die Konstruktion solcher Teile angehen und Kosten produzieren, ist es für uns ziemlich wichtig zu wissen, dass es für den Rest des Jahres erlaubt ist", dachte Horner an so manch andere technische Neuheit zurück, die von vielen Teams kopiert und dann am Ende doch verboten wurde.

Sollte die Situation aber für Mercedes und den F-Schacht gelöst werden, wird Red Bull nicht untätig bleiben. "Wenn es so kommen sollte, dann werden wir unserer eigenen Linie folgen, wenn wir denken, es bringt unserem Auto mehr Leistung", schloss Horner einen Nachbau gegenüber Sky Sports nicht aus.