Bereits Ende 2011 war der ursprünglich nach der Saison angedachte Nachwuchsfahrertest der Formel 1 ein Rennen vor dem Saisonfinale über die Bühne gegangen. Da der Große Preis von Abu Dhabi seinen Status als letzter Grand Prix des Jahres an Brasilien verloren hatte, der Young-Driver-Test jedoch wie im Vorjahr auf dem Yas Marina Circuit angesetzt war, schob man ihn kurzerhand in die Lücke zwischen den beiden letzten Saisonläufen. Für die Zukunft könnte der Test im Kalender nun gleich ganz neu positioniert werden. Auch ein Wechsel des Austragungsortes steht bei den Überlegungen im Raum.

Die Teams prüfen derzeit ihre Optionen. Laut Autosport könnte bereits in Kürze Vollzug vermeldet werden - müsste es dann allerdings auch, denn angeblich soll die Einsatzchance für junge Talente vorgezogen werden und bereits nach dem F1-Lauf in Silverstone stattfinden. Im Anschluss an den Großen Preis von Großbritannien am 8. Juli könnten dann drei Tage lang die Motoren auf der Traditionsstrecke aufheulen - viel Zeit für ausgiebige Vorbereitungen und Nachwuchssichtungen bleibt beim strammen Programm der F1 also nicht mehr.

Austin als Zünglein an der Waage?

Dass Abu Dhabi die Ausrichtung verlieren könnte, hängt auch mit dem neuen F1-Lauf im texanischen Austin zusammen. Das Rennen war bereits vor Monaten ans Ende des Jahres verlegt worden, soll nun als vorletzter Lauf 2012 dienen. Da das Finale erneut in Sao Paulo stattfindet, ist Abu Dhabi nunmehr drittletzter Lauf - ein anstrengender und arbeitsaufwendiger Nachwuchsfahrertest in der möglicherweise spannenden und ermüdenden Schlussphase einer langen Saison ist den Teams folglich nicht willkommen. Um die Ressourcen besser auf den WM-Kampf bündeln zu können, ist die Mehrheit für eine Verschiebung.

Doch nicht alle Teams können sich mit dem Gedanken anfreunden - zu so einem frühen Zeitpunkt der Saison schon die besten jungen Fahrer auszuwählen, sei durchaus problematisch. "Jeder will den Young-Driver-Test haben. Aber wenn wir ihn in Abu Dhabi abhalten, machen wir unserer Crew wirklich Druck - die sind dann fünf Wochen am Stück unterwegs", erklärte Force Indias stellvertretener Teamchef Robert Fernley. "Gegen Silverstone könnte aber sprechen, dass wir nicht sehen konnten, wer aus den anderen Serien überhaupt am besten war. Ich denke, da müssen wir Teammanager uns noch einmal hinsetzten und sehen, was wir dann machen."