Obwohl der High Court vor kurzem bereits ein Urteil in der Sache Force India gegen Aerolab/Team Lotus (mittlerweile Caterham) gesprochen hat, will der indische Rennstall die Sache nicht ruhen lassen. Force India wird Berufung gegen das Urteil einlegen und hat sich an die FIA gewandt, um die Sache ein weiteres Mal zu untersuchen. Vorige Woche waren der Mannschaft 25.000 Euro zugesprochen worden, da das Gericht der Ansicht war, Aerolab und das ehemalige Team Lotus hätten beim Design des Autos von 2010 Teile verwendet, deren geistiges Eigentum eigentlich bei Force India lag.

Diese 25.000 Euro sind Force India aber zu wenig, deswegen soll es nun in die Berufung gehen. Gegen welche Punkte des Urteils genau berufen wird, darüber wird aktuell noch mit den Team-Juristen beraten. "Natürlich werden die Schadensersatzzahlungen einer sein und ein Teil der Handlungsweise ein anderer. Wogegen man keine Berufung einlegen kann, ist die Entscheidung - denn die wird eidesstattlich und unter Eid ausgesprochen. Die schuldige Seite bleibt; wir sagen aber, wir wollen mehr Schadensersatz. Ob wir das bekommen oder ob wir überhaupt eine Berufungsverhandlung bekommen, ist eine völlig andere Sache", sagte der stellvertretende Teamchef Robert Fernley.

Die FIA soll nachsehen

Das Marussia-Team hatte sich nach dem Urteil bereits an die FIA gewandt, um anzufragen, ob das ehemalige Team Lotus durch sein Verhalten nicht gegen das Concorde Agreement verstoßen hat - und damit auf seinen Anteil am Preisgeldkuchen 2010 verzichten, beziehungsweise ihn zurückzahlen muss - und Force India will ebenfalls die FIA noch einmal mit ins Boot holen. Fernley meinte laut Autosport: "Was wir machen, ist die Sache komplett an die FIA weiterzuleiten und dann liegt es an der FIA, zu entscheiden, ob es etwas gibt, das man weiter verfolgen muss."

Da es in Italien aber noch ein Verfahren in der Angelegenheit gibt, will die FIA noch abwarten, bis dort eine Entscheidung gefallen ist. Fernley ist allerdings der Ansicht, dass es bereits genug Beweismaterial gibt, um sofort eine Untersuchung zu starten. "Die FIA muss ihre eigene Entscheidung treffen. Ich weiß nicht, warum ein kriminelles Verhalten noch nachgewiesen werden muss, wenn dieser Nachweis bereits in einem High Court in Großbritannien erfolgt ist. Wenn Marussia ihnen geschrieben hat, dann gibt es doch wohl eine Verpflichtung, dass sie angehört werden."

Alleine aus diesem Grund wird Force India seine Erkenntnisse an die FIA übermitteln. Ob das Team vor Gericht noch zusätzliches Geld erhält, ist dem Weltverband dabei egal, der Rennstall will nur wissen, ob es auch eine Verletzung des Concorde Agreement gab.