Das Marussia-Team möchte Profit schlagen aus den Spionage-Prozess zwischen Force India und Caterham. Nachdem Aerolab, eine Firma, die bis 2009 mit Force India zusammenarbeitete und wegen nicht getätigter Zahlungen 2010 zu Lotus (heute: Caterham) wechselte, zu 25.000 Euro Schadensersatz verurteilt wurde, will Marussia nun die FIA einschalten.

Teile, die geistiges Eigentum eines anderes Teams sind, zu benutzen, wäre nach Artikel 3 des Concorde Agreements illegal. Das Gericht sprach Aerolab schuldig, beim Windkanalmodell des Lotus T127 CAD-Daten von Force India im Bereich des Vortexgenerators, der hinteren Bremslüftung und der Rückspiegel verwendet zu haben. Force India wird gegen dieses Urteil vermutlich Revision einlegen, da das indische Team im Gegenzug 850.000 Euro nicht getätigter Zahlungen an Aerolab nachholen muss.

Während Caterham in erster Instanz noch glimpflich davon gekommen ist, droht nun neuer Ärger. Marussia möchte eine Strafe erwirken. Das Team von Tony Fernandes hatte 2010 und 2011 Platz zehn in der Konstrukteurswertung belegt. "Wir stehen mit der FIA in Kontakt und wollen keinen weiteren Kommentar dazu abgeben", sagte Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon.

Vor allem Geldfragen spielen in dieser Hinsicht eine Rolle. Informationen des Guardian zufolge geht es um zweistellige Millionenbeträge, die Caterham zurückzahlen müsste, sollte die FIA Caterham des Diebstahls schuldig sprechen. Marussia und HRT könnte davon profitieren.