"Es lag weder am Druck, noch an der Unerfahrenheit - es war einfach mein Fehler. Ich habe einfach bisschen zu hart gebremst und konnte dann aus irgendeinem Grund das Blockieren der Vorderräder nicht kontrollieren - danach hatte ich einen leichten Bremsplatten und dadurch massive Vibrationen, deshalb musste ich dann auch an die Boxen zurückfahren und so war keine schnelle Runde mehr möglich", fasste Jean-Eric Vergne nach dem Qualifying am Samstag sein frustrierendes Zeittraining zusammen. Zu negativ sehen wollte er das Ergebnis jedoch auch nicht, sei er doch ohne die Vibrationen und die verpatzte Runde, leicht im Fenster für den Einzug in Q2 gewesen.

"Ohne Frage - selbst mit einem großen Verbremser drin, wäre ich im Vergleich zu dieser Rundenzeit immer noch dreieinhalb Zehntel schneller gewesen", meine der Toro-Rosso-Pilot. "Ich bin natürlich schon ziemlich enttäuscht, jetzt von P18 aus losfahren zu müssen. Auf der anderen Seite habe ich so aber auch eine Menge Reifen für morgen gespart. Da können wir schon ein ziemlich gutes Rennen haben, denn das Auto sieht auf den Longruns doch recht gut aus, auch mit viel Sprit", hoffte der Neuling, der anfügte: "Ich habe vier neue Reifensätze - zwei davon sind weich. Damit sollten wir ziemlich gut aufgestellt sein."

Reifenvorteil könnte helfen

"Ich glaube, da haben wir definitiv einen Vorteil. Zu sehr will ich jetzt aber noch nicht über das Rennen sprechen oder irgendwelche Dinge planen und vorhersagen. Vielleicht haben wir einen guten Start, vielleicht haben wir einen schlechten - wir müssen einfach sehen, was passiert, aber ich bin ganz zuversichtlich. Und jetzt müssen wir einfach angreifen." Im Mittelfeld ginge es dabei wirklich äußerst eng zu. "Ich nehme mich da jetzt einmal heraus, denn ich war bei diesem Kampf in Q2 dann ja schon ausgeschieden - aber man hat es ja auch bei Daniel gesehen: Wenn er ein oder zwei Zehntel schneller gewesen wäre, hätte er es vielleicht in die nächste Runde geschafft", meinte Vergne mit Blick auf seinen Stallkollegen, der das Rennen drei Positionen vor ihm aufnimmt.

Die Abstimmung im Zeittraining sei dabei immer auch mit großen Kompromissen verbunden. "Man muss sich einfach fragen, ob man im Qualifying schnell sein will, oder im Rennen - meiner Meinung nach ist Letzteres da viel wichtiger und sich gut auf die Reifen einzustellen. Das Rennen wird besonders für sie sehr lang und hart, wenn man also ein gutes Set-Up hat, um auch im Rennen mit ihnen schonend umzugehen, ist das schon besser", so der Rookie. Sorgen um seine Fitness machte er sich vor der bevorstehenden Hitzeschlacht im Glutofen von Sepang nicht. "Die ist gut, denn das Training im Winter war es auch - ich bin für morgen also bereit, wenngleich es wohl die härtesten anderthalb Stunden werden, die ich jemals im Auto verbracht habe", lachte Vergne.