Möglicherweise werden Anteile an der Formel 1 in naher Zukunft in Singapur an der Börse gehandelt. Wie viel Prozent der Königsklasse an der Börse erwerblich sein können und wie die ganze Angelegenheit generell strukturiert sein wird, ist noch offen. Daher ist für die Teambesitzer und Teamchefs aktuell auch noch nicht abzusehen, ob so ein Börsengang denn nun Vor- oder Nachteile für die Rennställe bringen wird. Einig scheinen sich aber alle darin zu sein, dass ein Kauf von Formel-1-Anteilen momentan nicht zur Diskussion steht.

Lotus-Teambesitzer Gerard Lopez sah nur einen Weg, wie ein Kauf von Anteilen Sinn machen würde. "Was die Formel 1 betrifft, so hätte es Sinn gemacht, wenn alle Formel-1-Teams sich das leisten könnten, wenn sie alle in einer oder anderer Form Anteilseigner würden. Aber das wird nicht passieren, wenn es also um die Investition in die Formel 1 geht, dann wird das eine reine finanzielle Sache und fällt aus dem Sport heraus. Dann geht es nur darum, ob jemand investieren will oder nicht, so wie sonst auch", sagte Lopez.

Teilnehmer sein ist genug

Für die Teamvertreter, die neben Lopez zu der Sache Stellung nahmen, war das ganze gar kein Thema. McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sagte dazu nur: "Man sollte da Gerard fragen, weil er der einzige ist, der sich das leisten kann." Red-Bull-Teamchef Christian Horner formulierte sein Nein aus anderer Perspektive. "Aus der Sicht von Red Bull sind wir ein Teilnehmer, wir sind ein Team und wir sind zufrieden damit, ein Teilnehmer und ein Team zu sein. Wir sehen keinen Anlass oder keine Verpflichtung, Anteile zu haben", meinte Horner.

Den Aussagen des Briten schloss sich sein Ferrari-Amtskollege Stefano Domenicali gleich an, Whitmarsh musste noch anfügen: "Es gehört nicht zu unserem Geschäftsfeld. Unser Geschäftsfeld ist, dass wir vorrangig ein Rennteam sind - wir haben jetzt auch andere Geschäftsbereiche - und es gehört nicht zu unseren Plänen, Eigentümer der Formel 1 zu sein." Sauber-Geschäftsführerin Monisha Kaltenborn konnte ihren Vorrednern nur zustimmen und Caterham-Geschäftsführer Riad Asmat hatte seine ganz eigenen Argumente gegen den Erwerb von Formel-1-Anteilen. "Sicher nicht. Wir haben genug Herausforderungen als Formel-1-Team. Wir werden uns darauf konzentrieren."