Unter neuem Namen und mit neuem Fahrer-Duo peilt Lotus in der anstehenden Saison klar einen Platz unter den Top-4-Teams an. "2011 waren wir Fünfter und in diesem Jahr wollen wir natürlich besser sein, das ist das Ziel", gibt Kimi Räikkönen die Marschroute vor dem Australien GP vor. "Hoffentlich können wir an der Spitze mitkämpfen. Wir müssen aber die ersten paar Rennen abwarten, bevor wir unsere wahre Stärke einschätzen können. Ich hoffe, dass ich in den Rennen gut abschneiden und ein paar Punkte einfahren kann."

Lotus-Teamchef Eric Boullier ist bewusst, dass die Formel 1 kein Zuckerschlecken ist, doch auch er sehnt sich nach Mehr. "Die F1 ist ein harter Wettbewerb", sagt er. "Aber wir haben das Ziel, uns zu verbessern nach unserem fünften Platz im vergangenen Jahr. Das Team hat bereits Weltmeisterschaften gewonnen und wir wollen es in Zukunft wieder zurück auf die Erfolgspur bringen." Mit Räikkönen weht zumindest schon einmal etwas WM-Luft in Enstone, was offenbar gut ankommt.

"Kimi hat Motivation ins Team gebracht", erklärt Boullier. "Er war Weltmeister und dann bekommt man sofort den entsprechenden Respekt. Er kennt sich aus, man kann sein Charisma fühlen." Räikkönen geht das F1-Comeback unterdessen augenscheinlich locker an, vieles habe sich schließlich nicht während seiner Abwesenheit verändert. "Die Leute sind die gleichen, die Orte auch, alles in allem ist es die gleiche Geschichte", so Räikkönen. Einen ersten Eindruck der neuen, vertrauten Formel 1 erhielt der Iceman bereits bei den Testfahrten im Winter, sein Fazit fiel durchaus positiv aus.

"Schade, dass wir ein paar Tage wegen der Chassis-Probleme verloren, aber das ist schon in Ordnung", weint Räikkönen den drei Tagen nicht hinterher. "Bis jetzt bin ich glücklich. Wir haben während der Tests ein paar Setup-Varianten ausprobiert und die funktionierten gut. Beim Testen lief alles normal, aber Rennen sind natürlich noch einmal eine andere Geschichte." Beim Australien GP bekommt es Räikkönen wieder mit direkten Duellen und dem Kampf nach Punkten zu tun.

Möglicherweise trifft er auf dem Weg dorthin Weltmeister-Kollege Sebastian Vettel. "Red Bull hat seit ein paar Jahren ein gutes Paket", lobt Räikkönen die Weltmeister-Truppe. "Sebastian fährt seht gut. Wenn er wieder ein starkes Paket bekommt, dann kann man ihn auch besiegen - aber dafür muss alles zusammen laufen."