Sauber-Teamchef Peter Sauber freut sich auf den Start der F1-Saison am kommenden Wochenende in Melbourne. Die Testfahrten habe sein Team genutzt, um Probleme aus dem letzten Jahr zu lösen.

In der Saison 2011 war das Qualifying ein Schwachpunkt bei Sauber. Ursache dafür seien die Pirelli-Reifen gewesen, wie das Team nun weiß. "Wir taten uns 2011 immer wieder schwer, die Reifen für eine schnelle Runde auf Temperatur zu bringen. Das hat uns regelmäßig wertvolle Zehntel und damit bessere Startplätze gekostet. Unsere Performance im Qualifying war stets schwächer als im Rennen", analysierte Sauber im Blick.

Bei den Testfahrten arbeiteten die Ingenieure jedoch verstärkt an diesem Problem. "Eine sehr gute Nachricht für uns ist, dass es bisher tatsächlich keine Probleme mehr gibt. Die neuen Pirelli-Reifen der Generation 2012 scheinen in dieser Beziehung unkritischer zu sein", erklärte der 68-Jährige. Doch nicht nur mit der Simulation des Qualifyings, sondern auch mit den Resultaten der Longruns ist Sauber zufrieden. "Auch hier waren die Resultate ermutigend. Es zeichnet sich ab, dass die 2012er Reifen schneller abbauen, was wohl zu mehr Action an den Boxen führt und von Pirelli so gewollt ist", so der Schweizer.

Zusätzliche Bestätigung

Positiv überrascht war Sauber vom stark modifizierten Red Bull am zweitletzten Testtag. Der RB8 wird in seiner jetzigen Form wohl auch in Melbourne an den Start gehen. "Diese Entwicklungsstufe verfügt im Vergleich zur ersten Version über eine völlig andere Heckverkleidung, die sich von den meisten Autos deutlich unterscheidet - nicht jedoch von unserem. Der Red Bull und unser C31 verfügen über ein sehr ähnliches Konzept, was die Führung des Luftstroms im Heckbereich betrifft", berichtete Sauber von seinen Beobachtungen.

Für die Sauber-Ingenieure, die zuvor ebenfalls nach anderen Lösungen gesucht hatten, war dies eine zusätzliche Bestätigung, dass sie sich für die richtige Entwicklungsrichtung entschieden haben. "Sie sind überzeugt, dass dieses Konzept Potenzial für weitere Entwicklungen bietet", ist sich Sauber sicher. Ob das Team wirklich richtig liegt, wird sich jedoch erst im Laufe der Saison herausstellen. Das weiß auch Sauber: "Die Wahrheit liegt bis zum Finale in Brasilien auf der Straße."