Mercedes-Teamchef Ross Brawn hatte zuletzt gewarnt, der FOTA-Ausstieg von Red Bull, Ferrari, Toro Rosso und Sauber im vergangenen Dezember, sei kurzsichtig gewesen. Die Teamvereinigung besteht nunmehr lediglich aus sieben Mitgliedern, da auch HRT nicht zu ihr zählt. "Unserer Meinung nach ist es eine Schande, dass wir Mitglieder verloren haben - und wir denken, dass man das noch bereuen wird", hatte Brawn erklärt. Red-Bull-Teamchef Christian Horner versteht die Sorgen seines Gegenübers bei Mercedes jedoch nicht. Vielmehr genieße Red Bull seine wiedergewonnene Freiheit.

"Ich denke, das Problem der FOTA ist, dass ihre Absichten unklar geworden sind. Sie hat sich mit Dingen beschäftigt, die über ihren Aufgabenbereich hinausgingen", so Horner. "Wir haben uns daher dazu entschieden, für den Moment aus der FOTA auszutreten und ihr alles Gute für die Zukunft zu wünschen." Reue, diesen Weg gewählt zu haben, gebe es überhaupt nicht. "Wir sind über unsere Entscheidung sehr glücklich und momentan haben wir unser Schicksal lieber selbst in der Hand, als ein Teil der FOTA zu sein", meinte der Brite.

Kaum ein Konsens möglich

Das Grundproblem der 2008 initiierten Teamvereinigung sei, dass man auf Grund der unterschiedlichen Interessen der einzelnen Teams, beinahe nie einen Konsens finden würde. "Das ist sehr schwierig - wenn sich die FOTA dann noch in Sachen einmischt, die sich direkt auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirken, ist Streit unausweichlich", so der Red-Bull-Teamchef.

Dass das aktuelle Concorde Agreement 2013 ausläuft und vor den wichtigen Verhandlungen mit Bernie Ecclestone keine Einigkeit unter den Team bestehe, wollte Horner nicht zu kritisch betrachten. "Das kann man auf zwei verschiedene Arten sehen, und ich denke, dass es ohnehin wieder sehr schwierig werden dürfte, dort eine einheitliche Position zu vertreten, da einige Leute innerhalb der Gruppe ganz andere Zukunftsperspektiven haben", glaubte der Brite.