Nach den bisherigen Eindrücken der Testfahrten in diesem Jahr kristallisiert sich heraus: Red Bull und McLaren machen vor dem Saisonauftakt in Melbourne den stärksten Eindruck. Allerdings gehen viele Beobachter derzeit nicht davon aus, dass die Bullen ähnlich dominant auftreten werden wie noch im vergangenen Jahr. "Der Red Bull sieht gut aus, wie McLaren", sagt Martin Brundle am Rande der abschließenden Tests in Barcelona. "Aber der Red Bull klebt nicht so sehr auf der Strecke wie im vergangenen Jahr." Man könne sehen, dass Mark Webber auf dem Circuit de Catalunya ordentlich mit seinem Lenkrad beschäftigt sei.

"Deshalb kann ich verstehen, warum manche meiner Kollegen im Fahrerlager - denen ich traue, wenn sie mir solche Dinge erzählen - sagen, dass es wirklich eng zugeht", so Brundle bei Sky Sports. "Der Red Bull scheint den anderen Teams nicht so meilenweit voraus wie etwa in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahres." Während Red Bull und McLaren als große Favoriten gelten, ranken sich um Ferrari weiter zahlreiche Fragezeichen - auch bei Brundle. "Der Ferrari liegt nicht so gut, vor allem, wenn er aus den Kurven herauskommt und die Kraft auf die Strecke bringen will", will der Brite beobachtet haben.

Statt wie Red Bull und McLaren bei Longruns das Auto über die Distanz besser kennen zu lernen, sei Ferrari laut Brundle noch damit beschäftigt, Kinderkrankheiten auszumerzen. "Es ist noch Zeit und sie werden vor Melbourne neue Teile ans Auto bringen", glaubt Brundle. "Es sieht nicht so schlimm aus wie bei McLaren im vergangenen Jahr, aber sie haben ein paar Probleme - daran besteht kein Zweifel."