Müde oder der schnellen Welt der F1 überdrüssig ist Sir Frank Williams noch lange nicht. Selbst anderthalb Monate vor seinem 70. Geburtstag hat der Brite noch nicht die Intention, seinen Posten als Teamchef seines Rennstalls aufzugeben. Trotzdem zollt er mit Blick auf die Zukunft aber Vorstandschef Adam Parr Respekt. Den Londoner erachtet Williams als Idealbesetzung, sollte er einmal den Platz an der Teamspitze räumen. "Sollte ich aus irgendeinem Grund meinen Job nicht mehr ausüben können, würde Adam die Lücke füllen", meinte der Teamchef.

"Er ist ein junger Mann und physisch so fit, wie ich es in seinem Alter war", lachte Williams, der seit einem Autounfall im Jahre 1986 im Rollstuhl sitzt. Sein designierter Nachfolger sei zwar selbst kein Racer im ursprünglichen Sinne. "In diesen eindeutig wirtschaftlichen Zeiten ist das aber wahrscheinlich sogar ein Vorteil", verriet der Brite gegenüber F1Racing. "Er ist sehr gut im Treffen finanzieller Entscheidungen und darin, Ausgaben in Relation zu Einkünften zu berechnen", lobte Williams Parr.

Auto war nicht schnell genug

Der Brite war bereits 2006 zum Traditionsteam aus Grove gestoßen - seit 2010 bekleidet der ehemalige Geschäftsführer die Rolle als Vorstandschef. "Adam ist ein sehr guter Mann. Er ist zutiefst ehrlich, arbeitet hart, aber auch sehr effizient - zudem verfügt er in Sachen Marketing über einen großartigen Scharfsinn", hob Williams hervor, der Parr insgesamt als cleveren Geschäftsmann sehen wollte. Mit ihm könne man erhobenen Hauptes in die Zukunft blicken - trotz der schlechtesten Saison der Teamgeschichte 2011.

Woran es seiner Truppe im vergangenen Jahr aber gemangelt habe, wusste Williams genau: "Ich bin kein Ingenieur, aber ich habe schon viele gute und schlechte Autos gesehen und unser Auto war einfach nicht schnell genug." Der Grund dafür sei einfach gewesen: "Es war in den meisten Bereichen einfach mangelhaft", sparte der Teamchef nicht mit Selbstkritik. Am schlimmsten sei die in der F1 so wichtige Aerodynamik betroffen gewesen. Auch bei der Leistung hätte man Defizite gehabt. Mit der Renault-Power soll sich das 2012 aber ändern - und mit Parr.