In Jerez stellte Lotus die Top-Teams zeitenmäßig teilweise in den Schatten, in Barcelona kommt Force India diese Rolle zu. Nico Hülkenberg pilotierte den VJM-05 zum Auftakt auf dem Circuit de Catalunya auf den zweiten Platz des Zeitentableaus, am zweiten Tag fuhr er gar Bestzeit. Zwar spielte er seine starken Rundenzeiten sofort herunter und merkte an, dass man aus den Testzeiten nicht viel herauslesen könne - doch ein Racer ist nun einmal ein Racer. "Man will immer gute Runden fahren", sagte er. "Wir sind Rennfahrer, man muss schnell fahren und das Auto ans Limit bringen, um herauszufinden, wo die Schwächen liegen."

Hülkenberg erzielte seine schnellste Zeit auf der superweichen Mischung, auf die die Teams in Jerez noch verzichtet hatten. "Es scheint der klassische Quali-Reifen zu sein", stellte der junge Deutsche fest. "Es ist weicher Gummi, der dir zusätzlichen Grip für eine Runde gibt. Wir mussten den Reifen zumindest einmal ausprobieren, um zu sehen, wie das Auto darauf reagiert - jetzt haben wir darüber eine gute Erfahrung und können weiter machen." Hülkenberg bediente sich am Mittwoch der gesamten Bandbreite der neuen Pirelli-Reifen für die anstehende Saison.

"Wir haben eine gute Basis, glaube ich", wollte sich Hülkenberg noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, was die Performance von Force Indias neuem Renner anging. "Man spielt von der einen Mischung zur nächsten immer etwas mit dem Flügel, aber wir wissen jetzt recht gut Bescheid, wie das Auto auf die Reifen reagiert - und es ist ziemlich gut." Wieder einmal habe sich das Einsatzfahrzeug für 2012 als sehr fahrbar herausgestellt. "Wir fuhren am Mittwoch viele Runden, ein paar konstante Speed Runs, etwas Aero-Arbeit und sammelten Daten", fasste der Sutil-Nachfolger das Arbeitspensum des Teams zusammen.