Auch viele Wochen nach der Teamentscheidung von Toro Rosso, die beiden Fahrer Sebastien Buemi und Jaime Alguersuari auszuwechseln, kommt immer noch Kritik an der Maßnahme auf. Während Alguersuari aus Zeitgründen kein Cockpit für die neue Saison gefunden hat, kam sein früherer Teamkollege Buemi bei Red Bull als Test- und Ersatzfahrer unter. Obwohl Alguersuari 2012 ohne Arbeitsplatz dasteht, ist der 21-jährige Spanier weiterhin davon überzeugt, in die Formel 1 zurückzukehren.

"Ich habe nichts falsch gemacht - aber ich wurde ja auch nicht gerade getötet. Ich bin erst 21 Jahre alt und habe das Beste aus dem mir zur Verfügung stehenden Material gemacht", sagte Alguersuari gegenüber Autosprint. Das sieht einer seiner Nachfolger bei Toro Rosso, Daniel Ricciardo, naturgemäß anders: "Der einzige Grund, weshalb man rausfliegt ist, wenn man nicht die erwartete Leistung bringt. Dann verdient man es wahrscheinlich auch nicht, Weltmeister zu sein. So läuft unser Geschäft", erklärte Ricciardo der australischen Sun.

Ex-Weltmeister Keke Rosberg kritisiert hingegen, dass Alguersuari bei Toro Rosso keine faire Chance erhalten hätte. Zwar könne Rosberg die Entscheidung von Toro Rosso nachvollziehen, da der Rennstall nach drei gemeinsamen Jahren hätte erkennen können, dass die Piloten wohl nicht das Zeug für die absolute Spitze gehabt hätten. Rosberg kritisiert vielmehr den Zeitpunkt der Bekanntgabe des Fahrertauschs.

"Was ich nicht verstehen kann ist, weshalb die Entscheidung erst so spät gefällt wurde, als für beide keine andere Möglichkeit mehr bestand." Wenn man eine solche Entscheidung früher im Jahr fällen würde, etwa im Juni, wäre das den Fahrern laut Rosberg gegenüber fair. Schließlich bliebe dann noch Zeit, sich nach Alternativen umzusehen. Im Fall von Buemi ist Rosberg sicher, dass der Schweizer noch untergekommen wäre: "Buemi hätte wahrscheinlich noch etwas gefunden, wenn er mehr Zeit gehabt hätte."