Sebastian Vettel fühlte sich am Donnerstag nicht sofort wieder wie zuhause, als er unter Anwesenheit von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz seinen ersten Testtag 2012 absolvierte, doch der Weltmeister brauchte nicht lange, um sich an das neue Auto zu gewöhnen. Nach 96 Runden hatte er eine Bestzeit von 1:19.297 Minuten zu Buche stehen, was ihn auf Platz drei in der Tageswertung brachte, also nicht unbedingt die Vermutung aufkommen ließ, er war unter den Augen des Chefs Vorstandszeiten gefahren.

"Es waren zwei Monate, seit ich im Auto war, es braucht also ein paar Runden, um wieder in den Rhythmus zu kommen. Das Auto fühlt sich aber gut an und so wie wir es erwartet haben", berichtete Vettel im Anschluss. Am meisten aufgefallen war ihm klarerweise der Gripverlust durch den Wegfall des angeblasenen Diffusors. "Man gewöhnt sich aber schnell daran und dann beginnt man zu erforschen, wie sich das neue Auto anfühlt. Bislang können wir zufrieden sein, wir hatten ein paar Probleme, aber das ist normal, wenn das Auto neu ist."

Der leitende Renn-Ingenieur bei Red Bull, Ian Morgan, hatte gar nicht so viele Probleme erlebt und bezeichnete Vettels ersten Tag als beinahe perfekt. "Es war am Morgen sehr kalt und dadurch schwierig, Temperatur in die Reifen zu bekommen. Deswegen waren die ersten Stunden nicht allzu produktiv, aber später waren die Bedingungen dann toll und es gab weniger Wind als gestern. So konnten wir beinahe alles durchbringen, was wir wollten, zwei Longruns inklusive, die gut liefen", sagte Morgan. Eigentlich war sogar noch ein dritter Longrun geplant, doch die roten Flaggen gegen Ende der Session verhinderten das. "Das hat uns ein paar Runden gekostet, aber wir können uns nicht beschweren, da es gut gelaufen ist."