Die aktuelle Generation der "hässlichen Nasen" könnte nicht nur Motorsport-Fans, sondern auch den Gelegenheitszuschauer vertreiben - das zumindest denkt Pirelli-Motorsportdirektor Paul Hembery. "Aus Fan-Sicht sehen die neuen Rennwagen in erster Linie komisch aus. Schönheit liegt da im Auge des Betrachters. Das ist in diesem Fall wirklich nicht schön, es ist eine Schande", schimpfte Hembery.

Seiner Meinung nach kann nicht jeder Zuschauer den gewählten Schritt nachvollziehen. "Wir verstehen, warum die Teams diesen Schritt gegangen sind: sie halten sich an das neue Reglement. In ihrem täglichen Job zählt die Suche nach Speed, Schönheit spielt da keine Rolle. Spricht man mit den Ingenieuren, wird man wohl zu hören bekommen, dass es ihnen egal sei, wie hässlich die Boliden sind, solange sie schnell sind", erklärte Hembery, der sich der allgemeinen Meinung anschließt, dass die neuen F1-Boliden hässlich sind.

Hembery glaubt, dass das hässliche Aussehen der Autos Konsequenzen für die Promoter des Sports haben könnte und den Sponsoren zukünftig Kopfschmerzen bereiten wird. "Ein gutes Beispiel dafür wäre, wenn die eigenen Kinder sagen: "Die sind ja schweinehässlich!" Kinder interessieren sich nicht für Regeln. Ein 16-Jähriger sieht das von einer ganz anderen Perspektive, er liebt einfach nur Rennautos und Motorsport. Er sieht das und sagt, 'Dad, die sind hässlich'. Das mag sich in erster Linie vielleicht komisch anhören, aber vielen Leuten, die nicht so tief involviert sind wie wir, wird es sicherlich so ergehen", weist Hembery auf die Sicht der Fans hin.

Obwohl dies bisher noch keine Auswirkungen auf die Chassis-Vorschriften für 2013 hat, sollen Medienberichten zufolge einige Technikdirektoren der Teams das Gespräch mit der FIA gesucht haben. Zur Diskussionen steht für die Zukunft eine Rückkehr zu einem reibungslosen Übergang vom Chassis zur Nase - wie ihn McLaren auch dieses Jahr umsetzte.