Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat am Dienstag beschlossen, sich von den privaten Betreibern des Nürburgrings zu trennen. Damit wird der Pachtvertrag zwischen der größtenteils in Landeshand befindlichen Nürburgring GmbH mit der privat betriebenen Nürburgring Automotive GmbH (NAG) aufgelöst und nach rund zwei Jahren steht der Privatbetrieb an der Formel-1-Strecke vor ihrem Ende. Den Vorschlag zum Ende der Pacht hatte Infrastrukturminister Roger Lewentz eingebracht. Sein SPD-Parteikollege und Finanzminister Carsten Kühl meinte, man wolle nun eine Neu-Ausschreibung erreichen.

Der Trennung vorausgegangen war ein Streit um Pachtzahlungen, die laut Lewentz nicht geleistet wurden. Das Land will nun mit Sicherheiten von 254 Millionen aus dem Landeshaushalt einspringen. Die NAG will sich mit dem Ende ihrer Betreiberrolle derweil aber noch nicht zufriedengeben und hat juristische Schritte angekündigt, da es gültige Verträge bis zum Jahr 2040 geben soll. Zudem beteuerte das Unternehmen, dass die Privatisierung gerade jetzt zu funktionieren beginne.

Dennoch gilt der Freizeitpark am Nürburgring weiter als stark überdimensioniert, weswegen große Teile des Zentrums längerfristig geschlossen bleiben sollen. Über weitere Formel-1-Rennen an der Strecke wird derweil mit Bernie Ecclestone verhandelt. Im Zuge der Verhandlungen hatte die NAG, die ihrer Meinung nach mit den Zugeständnissen ans Land an die Grenze des Machbaren ging, auch ein Angebot gemacht. Sie wollte auf die Tourismusabgabe für das erste Geschäftsjahr verzichten und das Land hätte sich im Gegenzug nur noch mit 9,8 Millionen Euro pro Rennen an der Formel 1 beteiligen müssen. Nun sieht es aber so aus, als wird die neue Ring-Saison von der Nürburgring GmbH betrieben, bis dann die neue Ausschreibung gemacht wird.