Die erste Hälfte des ersten Testtages mit dem E20 hier in Jerez ist vorüber - wie sind bisher die ersten Eindrücke des neuen Autos?
James Allison: Der Morgen verlief gut. Wir waren erfreut das Auto um Punkt neun Uhr aus der Garage fahren zu sehen. Es sieht fantastisch aus - und das Wetter ist perfekt zum Testen. Der Himmel ist blau, es gibt keinen Wind - das ist ideal. Es war bisher ein problemfreier Tag, was sehr erfreulich ist. Wir sind 50 Runden gefahren und hatten keinerlei Probleme. Wir haben den Morgen genutzt, um einige Runs zu absolvieren, die dazu dienten, sicherzustellen, dass sich Kimi im Auto wohl fühlt und er die Balance nach seinen Wünschen abstimmen kann. Wir haben eine Reihe an Aerodynamik-Tests durchgeführt, die dazu dienten, Auswirkungen der Fahrzeughöhe auf den Abtrieb zu analysieren. Wir haben zudem Änderungen am Heck des Autos vorgenommen, die sich als vorteilhaft herausstellten. Insgesamt verlief alles positiv. Keine signifikanten Probleme im Zusammenhang mit den Temperaturen und wichtigen Funktionen des Autos zu haben, erlaubt uns, raus zu gehen und zu versuchen, das Maximum so schnell wie möglich zu erreichen. Am Nachmittag wird es genauso laufen, allerdings mit Longruns.

Es läuft derzeit rund für Lotus, Foto: Sutton
Es läuft derzeit rund für Lotus, Foto: Sutton

Kimi steht momentan an der Spitze der Zeitenliste. Wie wichtig sind Rundenzeiten zum jetzigen Zeitpunkt?
James Allison: Das ist unmöglich zu sagen. Alle Teams spulen unterschiedliche Programme ab. Wir haben keine Vorstellung darüber, was die Anderen derzeit machen. Wir werden erst in den kommenden Tagen oder Wochen wissen, wo wir stehen. Aber erst in Melbourne werden wir ein klares Bild vom wahren Leistungsverhältnis bekommen. Das Wichtigste ist, dass wir bisher die meisten Runden gefahren sind. Auch wenn es dafür keine Preise gibt, bekommen wir dadurch eine Basis, auf der wir unsere weitere Entwicklung aufbauen können.

Wir haben Romain und Jerome auf dem Boxendach und in der Box mit den Ingenieuren gesehen - sie scheinen beide sehr enthusiastisch zu sein...
James Allison: Sie haben bisher jede Bewegung beobachtet. Romains Renningenieur Ayao Komatsu hat ebenfalls Simon Rennie wie ein Schatten verfolgt und wird das bis zum heutigen Nachmittag und morgen weiterhin tun. Er will dadurch sicherstellen, dass er die Entwicklungsgeschwindigkeit, die wir mit dem Auto gehen, vor Romains erstem Einsatz am Donnerstag, nachvollziehen kann. So wie es bis jetzt aussieht wird die größte Herausforderung für Romain sein, seinen Enthusiasmus beizubehalten. Er wird ein Auto übernehmen, dass schon ein wenig ausgereifter sein wird.

Das Team war voll des Lobes darüber, wie Kimi in Valencia unterwegs war. Warst Du an diesem Morgen ähnlich beeindruckt? Wie sieht sein Feedback zum E20 aus?
James Allison: Kimi ist ein Spitzenfahrer. Er steigt ins Auto und ist direkt bei der Pace. Er bringt sich hervorragend ein, was auch seine Rundenzeiten zeigen. Seine Fitness ist ebenfalls gut, was ihm ermöglicht, konstant unterwegs zu sein. Er hatte bisher noch keine brenzligen Momente auf der Strecke. Er hat alles vollkommen unter Kontrolle. Seine Aussagen zum Auto waren bisher gut. Kimi war mit der Balance, den Bremsen und den anderen Systemen zufrieden. Die Lenkung ist für seinen Geschmack zurzeit etwas schwergängig, mit den anderen Bereichen war er zufrieden.