Um 11:53 Uhr Ortszeit war es soweit: Als letzter Pilot am ersten Testtag in Jerez rollte Mark Webber mit dem neuen RB8 aus der Box. Dass das Team am Vormittag im Vergleich zur Konkurrenz viel Streckenzeit einbüßte, ließ bei einigen Beobachtern sofort die Vermutung aufkommen, man habe Probleme mit dem neuen Boliden oder wolle die Gegnerschaft gar weiterhin im Unklaren lassen und etwas verstecken. Das Team stellte jedoch postwendend klar: "Wir haben heute erst später angefangen, weil sich auf Grund dichten Nebels die Ankunft einiger Teile verzögert hat."

Nun würden alle Systeme laufen und man habe mit der gewöhnlichen Testarbeit begonnen. Bei seiner ersten Ausfahrt legte Webber zwar lediglich eine Installationsrunde hin, später folgten im RB8 aber die ersten schnellen Umläufe, wenngleich den Zeiten noch keinerlei Aussagekraft beigemessen werden konnte. An seiner Motivation ließ Webber im Vorfeld der Testfahrten hingegen keine Zweifel aufkommen. Er wolle noch viele Jahre im Cockpit sitzen und würde sein Alter nicht spüren. "Ich habe Lust und freue mich darauf, das Auto zu fahren und mit dem Team hart zu arbeiten. Das hat mir immer schon Spaß gemacht", so der Australier gegenüber ServusTV.

Er wolle auch in der neuen Saison das Beste aus sich herausholen. Sein Ziel für das Jahr 2012 sei klar: "Die bestmöglichen Resultate erzielen und möglichst viel zu gewinnen. Das ist die Herausforderung", meinte der 35-Jährige. Dass viele Experten im Fahrerlager bereits über seine Ablösung bei Red Bull am Saisonende spekulieren, interessierte ihn nicht. Er könne die Gerüchte ohnehin nicht kontrollieren. "Ich hätte schon 2008 ersetzt werden sollen - so ist das eben in der Formel 1", verriet Webber, der in Jerez auch am Mittwoch im neuen RB8 sitzt, ehe an den beiden letzten Testtagen Stallkollege Sebastian Vettel übernimmt.