Ferrari, Lotus und Sauber hatten vorgelegt, Red Bull zog nach: auch der Nachfolger der letzten beiden Weltmeisterautos trägt eine geschwungene Stufennase. Nur McLaren hat sich bislang erfolgreich gegen diesen Designtrend des Jahres gewehrt.

Sebastian Vettel gefällt sein neues Auto gut, noch hat er aber keinen Namen für sein neues Chassis ausgewählt. Dafür bleibt die Zielsetzung unverändert: "Es wäre nicht natürlich zu sagen OK man möchte schlechter werden im nächsten Jahr, im Gegenteil, man möchte sich natürlich verbessern."

Gleichzeitig dürfe das Team nicht glauben, erneut allen anderen davon zu fahren. "Ich glaube, dann ginge der Schuss nach hinten los", betont Vettel, der auch 2012 gemeinsam mit Mark Webber für Red Bull an den Start geht. Webbers Vertrag läuft am Ende der Saison aus - der Australier muss also nicht nur beweisen, dass die eher schwache Saison 2011 ein Ausrutscher war, sondern auch um seine Zukunft kämpfen.

"Wir haben die Latte sehr hoch gelegt", so Webber. "Wir haben in den letzten Jahren alles gewonnen und waren in der Konstrukteurs-WM recht dominant. Beide Fahrer fuhren nah an der Spitze und das Team ist sehr zuverlässig. Trotzdem müssen wir weiter hart arbeiten."

Teamchef Christian Horner fasst die Ziele seines Teams deshalb einfach zusammen: "Wir wollen beide Titel auf die Art und Weise verteidigen, wie wir sie gewonnen haben." Der Weg dorthin führe über kontinuierliche Verbesserungen. "Wir können unsere Gegner nicht kontrollieren, und darunter sind einige klasse Rivalen, aber wir können auf uns schauen und werden sehen, wie wir in Melbourne gegen sie aussehen."

Der neue Red Bull RB8 in der Seitenansicht, Foto: Red Bull
Der neue Red Bull RB8 in der Seitenansicht, Foto: Red Bull

Dabei hat Horner gleich mehrere Gegner auf der Rechnung stehen: "Es stehen sechs Weltmeister in der Startaufstellung, McLaren hat ein starkes Team mit zwei Champions. Zudem kennt jeder die Fähigkeiten von Fernando Alonso und Ferrari ist ebenfalls ein großartiges Team. Wir dürfen aber auch Kimi Räikkönen nicht vergessen - und Mercedes scheint auch konkurrenzfähig zu sein."

Der Druck durch die Jäger stört das Designgenie Adrian Newey nicht. Im Gegensatz zum RB7 basiert der RB8 nicht mehr auf dem verbotenen Prinzip des angeblasenen Diffusors. "Einer der Schlüsselbereiche ist die Fahrhöhe an der Hinterachse", betont Newey. "Dank unseres Auspuffs konnten wir hinten sehr hoch fahren, das ist jetzt viel schwieriger. Also mussten wir das Heck mit einer niedrigeren Fahrhöhe entwickeln."

Die Nasendiskussion ist für Newey zweitrangig, da sich die Chassisform dadurch kaum verändert hat. "Wir haben mehr oder weniger die gleiche Chassisform, mussten aber die Nase tiefer ziehen. Wie bei vielen anderen Teams führt das zu einer, sagen wir es so, leicht hässlich aussehenden Nase. Wir versuchten, sie so gut wie möglich zu stylen, aber so eine Nase würde man sicher nicht machen, wenn es nicht im Reglement stehen würde."