Über das Design des neuen Ferrari scheiden sich die Geister. Besonders die Stufen-Nase erregt - wohl nicht zum letzten Mal bei den Präsentationen dieses Jahres - die Gemüter. Doch Ferrari schert sich nicht großartig um die Schönheit des F2012, sondern hat nur das Projekt Weltmeisterschaft im Blick. Essentiell für den Erfolg: der Motor. "Der 2012er Motor ist eine Evolution zu vergangenem Jahr", klärt Motorenchef Luca Marmorini während des Ferrari-Launch auf. "Die Regeln sind sehr restriktiv, also haben wir uns auf die Detailarbeit konzentriert."

In Maranello wird Hand in Hand gearbeitet, um Fernando Alonso und Felipe Massa ein Sieger-Auto hinzustellen, das einen der beiden Piloten zur Weltmeisterschaft führen soll. "Wir versuchten, das Aero-Team mit unserer Arbeit am Motor zu unterstützen, damit wir das beste Auto bauen konnten", sagt Marmorini. "Wir arbeiteten daran, extremere Temperaturen bei Öl und Benzin zuzulassen. Die Motoren müssen zwei bis drei Rennen halten und es ist wichtig, dass das Aggregat beim dritten Rennen noch die gleiche Performance liefert wie beim ersten. Außerdem werkelten wir über den Winter viel am Engine-Mapping. Das ist zwar limitiert, war aber eine interessante Aufgabe."

Überall Gewicht gespart

Ferrari hatte schon während der vergangenen Saison angekündigt, beim neuen Boliden eine aggressivere Herangehensweise zu wählen. "Das Layout des Autos ist ziemlich extrem", beurteilt Marmorini den Neuen. "Das ist eine gute Herausforderung für den Motor. Wir mussten sicherstellen, dass der Motor gut mit dem Auto zusammen passt. Deshalb modifizierten wir ein paar Motorenteile, damit es mit der Aerodynamik des Autos übereinstimmt."

Nicht nur am Motor, sondern auch am KER-System wurde fleißig geschraubt. "Wir arbeiten intensiv daran, es effizienter zu machen und das Gewicht des Systems zu reduzieren", verrät Marmorini. "Das Konzept ist das gleiche wie 2011. Unser KERS ist wieder unter dem Tank des Motors verbaut. Für uns stellt das die beste Lösung in Sachen Effizienz und Sicherheit dar." Auch an der komplizierten Elektronik des Autos soll Gewicht eingespart worden sein, um mehr Platz für Balancegewichte zu erhalten. Schließlich wiegen die Kabel in einem F1-Renner mehrere Kilo.