Jenson Button sprach bei der Vorstellung des neuen MP4-27 aus dem Hause McLaren von einem guten Winter. Er habe seine Batterien wieder aufgeladen, viel Sonne getankt, aber auch ziemlich viel trainiert. "Es war toll, einmal ein paar Wochen weg zu sein. Aber dann kam auch schon das Gefühl: "Ich vermisse Racing. Am 5. Januar war ich dann wieder zurück und habe seitdem viel Zeit im Simulator verbracht", erklärte der Brite mit Blick auf die vergangenen Wochen und Monate. Nun sei er sehr positiv gestimmt, was das neue Jahr betreffe - besonders im Vergleich zur gleichen Zeit im Vorjahr. "Damals hatte ich nach dem ersten Test nicht das Gefühl, dass wir irgendwelche Rennen gewinnen würden", gab Button zu.

Dieses Jahr sei das - auch ohne absolvierte Testfahrten - ganz anders. Dennoch sei es schwer, genau abzusehen, wo McLaren derzeit im Vergleich mit der Konkurrenz stehen würde. "Bei der ersten Ausfahrt bekommt man davon dann schon einen ganz guten Eindruck und kann für das erste Rennen darauf aufbauen. Aber es bleibt mit dem neuen Reglement weiterhin trickreich", glaubte der 32-Jährige und fügte an: "Ich hoffe einfach, dass wir gut dastehen, wenn das Auto in Jerez erstmals auf die Strecke fährt." Im Vordergrund seiner Pläne für die Wintertests stehe ganz einfach das Abspulen möglichst vieler Kilometer. Nur so könne gewährleistet werden, dass bereits vor dem Saisonauftakt alles am Fahrzeug genau abgestimmt sei.

Im Wissen um die eigene Stärke

Gegen wen man in Melbourne um den Sieg kämpfen müsse, war Button aber so oder so klar. "Red Bull wird stark sein. Man baut nach zwei hintereinander gewonnenen Weltmeisterschaften nicht auf einmal ein schlechtes Auto. Wir hoffen zwar, dass sie das tun - aber ich wäre doch überrascht, wenn es wirklich so käme", lachte Button. Man müsse sich in der derzeit frühen Phase einfach auf sich selbst fokussieren und die Entwicklungen der nächsten Wochen abwarten. Vollstes Vertrauen legte der Weltmeister von 2009 dabei auf das fähige Ingenieursteam in Woking.

"Sie hören sehr genau auf das, was die Fahrer sagen. Ingenieure sind Genies, aber halt nie in einem F1-Auto gesessen - deshalb ist das Feedback und die gute Kommunikation auch so wichtig", lobte Button. "Ich bin nun seit zwei Jahren hier, fühle mich als Teil des Teams. Die Atmosphäre ist klasse, denn wir gewinnen und verlieren als Team. Das ist in jeder Mannschaft wichtig, egal ob im Rugby, Fußball oder in der Formel 1." Alle bei McLaren seien positiv gestimmt - als Grund nannte Button auch das Bewusstsein der eigenen Stärke, das einem die eindrucksvolle Aufholjagd 2011 beigebrachte hätte. "Selbst wenn es im Winter schwierig war, wissen sie, dass sie immer an die Spitze kommen können", meinte der Brite.