Zuletzt hatten die wildesten Gerüchteköche im Fahrerlager McLaren erst in eine wiederauflebende Motorenpartnerschaft mit Honda geschrieben, anschließend wurde über einen Deal mit dem neuen Aggregatslieferanten PURE gemutmaßt. Nun wurde sogar noch eine dritte Variante hervorgekramt: McLaren könnte seine Motoren in Zukunft gleich ganz selbst bauen. Woher die stetige Unruhe im Motorenumfeld derweil rührt, weiß in Woking niemand so recht. Fakt sei, dass man mit der aktuellen Performance von Partner Mercedes vollends zufrieden und ein Wechsel daher überhaupt nicht angedacht sei.

Am Rande der Vorstellung des neuen MP4-27 für die Saison 2012 erklärte Teamchef Martin Whitmarsh: "Die Formel 1 ist ein sehr, sehr mächtiges Umfeld, um eine Automobilmarke zu promoten und einen Markenbegriff herauszubilden. Aber wir haben keine Pläne - weder kurzfristig, noch langfristig - unsere eigenen Motoren zu bauen." Dass im Zuge des ausgeweiteten Straßensportwagenprogramms der Briten der Wunsch entstanden sei, der Konkurrenz von Ferrari Herr zu werden, indem man selbst ein gänzlich einheitliches Auto baue, sei falsch. "Wir haben großen Respekt vor dem, was Ferrari erreicht hat - aber wir gehen unseren eigenen Weg", so Whitmarsh.

"Die Leute spekulieren natürlich auf Grund unserer Pläne im Bereich der Straßenwagen - aber für uns macht das einfach keinen Sinn", erklärte der McLaren-Teamchef. "Wir haben mit Mercedes-Benz seit 18 Jahren einen großartigen Partner und sie bauen den wahrscheinlich besten Motor in der Formel 1. Die Motivation für einen Wechsel ist folglich sehr gering", so Whitmarsh, der mit Blick auf die Stuttgarter anfügte: "Wir genießen diese Zusammenarbeit und haben vor, sie auch noch viele weitere Jahre erfolgreich fortzuführen."