Die Augen der Formel-1-Welt sind derzeit auf McLaren gerichtet, die nach Caterham als zweites Team ihr Auto für die kommende Saison präsentiert haben. Mit dem neuen MP4-27 peilt der britische Traditionsstall - wie in jedem Jahr - den Gewinn der Weltmeisterschaft an. "Es ist keine Überraschung, dass unser Ziel der WM-Titel ist", erklärte Martin Whitmarsh während des Launches. Mit Lewis Hamilton und Jenson Button sieht der Teamchef die Mannschaft gut aufstellt: "Wir haben zwei großartige Rennfahrer. Sie pflegen eine tolle Beziehung, wollen sich auf der Strecke aber unbedingt gegenseitig besiegen."

Überhaupt stimme die Chemie bei McLaren, um endlich wieder den Titel einzusacken. "Alle im Team haben die nötige Hingabe und Passion, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen", so Whitmarsh. "So geht es jedem, der hier arbeitet. Es ist die Kombination aus Leidenschaft, Teamwork, Inspiration und Disziplin - das ist alles Teil der McLaren-DNA." Mit diesen Eigenschaften will sich McLaren gegen den großen Konkurrenten Red Bull stemmen, der in den vergangenen beiden Saisons abräumte. Whitmarsh glaubte nicht, dass es 2012 wieder einen ähnlichen Alleingang geben wird, wie es in der vergangenen Saison Sebastian Vettel gelang.

"Es wird mit Sicherheit eine enge Saison", meinte Whitmarsh. "Aber ich glaube nicht, dass dieses Jahr ein Fahrer mit dem Titel wegläuft." Trotz Vettel seien die vergangenen beiden F1-Saisons stets spannend gewesen. "Vor einigen Jahren waren ein paar Leute besorgt, ob die Formel 1 wirklich noch die Rennsportserie mit den besten Fahrern, den besten Motoren und den besten Autos ist", sagte der McLaren-Teamchef. "Doch die vergangenen beiden Jahre mit all dem Drama und Spektakel haben gezeigt, dass das der Fall ist. Formel 1 und Fußball sind die einzigen beiden Weltsportarten und wir können die F1 noch besser machen."

Das sei zwar manchmal ein schwieriges Unterfangen, schließlich konkurrieren die Teams untereinander und sind häufig auf den eigenen Vorteil aus. "Aber wir lernen das noch", war Whitmarsh trotz des bekannten FOTA-Streites unter den Teams überzeugt. "Die Teams wissen, dass man bestimmte Dinge im Sport besser gemeinsam lösen kann. Wir haben eine Verantwortung gegenüber diesem großartigen Sport und alle sollten an einem Strang ziehen."