Mit dem CT01 hat Caterham als erstes Team seinen neuen Boliden für 2012 vorgestellt. Bei dem neuen Boliden stach vor allem die hohe Nase ins Auge. "Wir sind die ersten mit solch einer Nase, deshalb gab es eine Menge Diskussionen. Aber aufgrund des Reglements gehe ich davon aus, dass wir ähnliche Nasen auch bei den anderen Boliden sehen werden", sagte Mike Gascoyne.

Speziell dieser Bereich habe die Aerodynamik-Jungs von Caterham vor eine große Herausforderung gestellt. "Man versucht immer das Chassis so hoch wie möglich anzusetzen, um den Luftstrom unter das Auto fließen zu lassen. Die Lösung, die wir gefunden haben, sieht man am CT01", erklärte Gascoyne. Erstmals seit dem Einstieg in die Formel 1 habe das Team keinerlei unbekannte Faktoren gehabt.

"Der Design-Prozess des Autos läuft bereits seit 2011. Für uns ist es das erste Jahr, in dem auf technischer Seite Stabilität herrscht. Wir fahren weiterhin mit dem Renault-Motor und dem Getriebe von Red Bull Racing. Wir kennen alle Teile und wissen, was wir von ihnen erwarten können", sagte Mike Gascoyne. Vor allem bei den Details des Designs habe das Team große Fortschritte erzielt. "Das beweist einfach, dass die Homologierungsprozesse stimmen", betonte Gascoyne. Neben dem Design stand auch die Optimierung des Windkanals im Fokus.

"Wir haben bei unseren Überlegungen für den Windkanal die Regeländerungen, speziell um die Nase des Boliden sowie die zu bestehenden Crashtests einbezogen. Von diesem Gesichtspunkt her lief unser Entwicklungsprogramm äußerst erfolgreich. Ich glaube, dass wir sogar das erste Team überhaupt waren, das alle Crashtests bestanden hat", freute sich Gascoyne. Am 7. Februar wird der CT01 in Jerez sein Streckendebüt geben. Gleichzeitig wird im Hintergrund an der Aerodynamik weitergearbeitet - zum einen in Italien, zum anderen im Windkanal von Williams.

"Letzteres hat unsere Ressourcen deutlich gesteigert. Alles in allem sollten wir dieses Jahr ein noch konkurrenzfähigeres Auto haben", meinte Gascoyne. Zusätzlich spielt Caterham das Verbot des angeblasenen Diffusors in die Hände. "Im Vorjahr rannten wir den anderen Teams in der Entwicklung des Systems hinterher. Sie hatten viel mehr Zeit als wir und wussten daher den angeblasenen Diffusor besser zu nutzen. Die Aerodynamik ist ein entscheidendes Element in der Formel 1, deshalb haben wir dieses Mal so viele Ressourcen in diesen Bereich gesteckt", erklärte Gascoyne.

KERS 2012 im Einsatz

KERS ist ein weiterer Grund, weshalb Caterham optimistisch in die Saison startet. 2011 hatte die Konkurrenz neben dem angeblasenen Diffusor auch den Vorteil KERS auf ihrer Seite. Speziell im Qualifying hatte Caterham durch das fehlende Energierückgewinnungssystem Nachteile. "Dass wir dieses Jahr KERS im Auto haben, ist ein weiterer Fortschritt", betonte Gascoyne. Vorhersagen traut er sich trotz allem nicht zu.

"Wir sollten erst die Testfahrten abwarten. Bevor wir das Auto nicht auf der Strecke gefahren sind, verfügen wir nur über Zahlen und Daten aus dem Simulator. Allerdings will jedes Team in der Startaufstellung nach ganz vorne und das wollen wir auch. In den vergangenen Jahren landeten wir in der Konstrukteurswertung auf Platz zehn, 2012 soll es weiter nach vorne gehen. Aber mal abwarten, was passiert", sagte Gascoyne.