Die hohen Kosten in der Königsklasse verleiten die Rennställe dazu, wieder vermehrt auf Bezahlfahrer zu setzen. Ein Aspekt, der bei John Surtees auf Kritik stößt: "Wir kehren zu einem Punkt wie in den 1970er Jahren zurück. Damals mussten ein oder zwei Teams, meines mit inbegriffen, Fahrer mit einem Budget im Rücken unter Vertrag nehmen."

Der Formel-1-Weltmeister von 1964 hatte eigentlich gehofft, dass diese Phase vorüber wäre. "Als Bernie Ecclestone kam und mit ihm das ganze Geld, habe ich gehofft, dass der Sport gesund genug sei, um Talente aufgrund ihrer Fähigkeiten fahren zu lassen."

Für Surtees ist die derzeitige Entwicklung sehr traurig. Man müsse stattdessen vielmehr darauf achten, dass wirkliche Talente bis an die Spitze vordringen. Surtees Idee: "Fahrer, die erfolgreich sind, sollten automatisch ein Stipendium erhalten. Dadurch bräuchten sie kein Geld mehr anderweitig aufzutreiben." Der einzige Pilot, der auf zwei und vier Rädern Weltmeister werden konnte, fordert die Funktionäre auch dazu auf, den Sport vorsichtig von innen her zu unterstützen.

Wie Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ist Surtees ein Verfechter von Drei-Auto-Teams. Seiner Meinung nach sollten im dritten Fahrzeug allerdings ausschließlich junge Talente sitzen, die in den unteren Klassen erfolgreich unterwegs waren. "Wir müssen davon wegkommen, dass Cockpits verkauft werden. Die Formel 1 sollte die Spitze sein. Deswegen sollten auch nur die besten Leute dort fahren. Darauf müssen wir hinarbeiten", sagte Surtees auf einer Wohltätigkeitsveranstaltung zu Ehren seines tödlich verunglückten Sohnes Henry.