"Es ist immer sehr aufregend, wenn dieser Zeitpunkt ansteht", gibt Andrew Green, technischer Direktor bei Force India, zu. Gemeint ist der Augenblick, in dem zum ersten Mal ein neues Auto als Ganzes in der Fabrik zu bestaunen ist – für die Beteiligten das Ergebnis monatelanger Arbeit. Der erste Prototyp des neuen Force India wird kommende Woche zusammengebaut, der große Moment steht unmittelbar bevor.

Green freut sich mit seinen Mitarbeitern: "Ich habe mich mit dem Modell des Autos schon seit einiger Zeit beschäftigt, aber viele Kollegen sehen es nach der Fertigstellung zum ersten Mal als Ganzes." Im Team herrsche jedoch zu diesem Zeitpunkt einer Saison immer etwas Unruhe und Ungewissheit, weil niemand wisse, wo man im Vergleich zur Konkurrenz steht.

Crashtest schon im Dezember bestanden

Wichtig ist vor dem ersten Test, dass der neue Force India den Crashtest bestanden hat, denn nur so darf das Team am 7. Februar beim ersten Test auf die Strecke gehen. Das war in den vorigen Jahren noch nicht der Fall – hier reichte es, dass das Fahrzeug den Test bis zum ersten Rennen erfolgreich hinter sich gebracht hatte. "Das neue Chassis ist seit Dezember homologiert", ist Green stolz.

Andrew 'Andy' Green spricht über seine Gefühle während der Entwicklung des VJM05, Foto: Sutton
Andrew 'Andy' Green spricht über seine Gefühle während der Entwicklung des VJM05, Foto: Sutton

"Trotz aller Berechnungen ist der Crashtest immer eine Zitterpartie – da drücken wir alle Daumen", erinnert sich der technische Direktor an die Aufregung vor dem Augenblick der Wahrheit. Einen Test so zu bestehen, wie es vorausberechnet wurde und keine Überraschungen dabei zu erleben, sei stets eine großartige Bestätigung, berichtet er vom problemlosen Ablauf des Crashtests.

Force India arbeitet seit Juni am diesjährigen Fahrzeug. 2011 musste das Team von Vijay Mallya einen Spagat schaffen zwischen der Weiterentwicklung des 2011er-Fahrzeugs, mit dem das Team erfolgreich um den sechsten Platz in der Konstrukteurs-WM kämpfte, und dem Einsatzgerät für 2012. Erst seit Brasilien konzentriert sich Force India zu 100 Prozent auf den VJM05.