Von den zwei noch offiziell verfügbaren Formel-1-Cockpits für die Saison 2012 ist jenes bei Williams am heißesten begehrt, immerhin hat der Rennstall Tradition und sollte sich nach einigen Umstrukturierungen besser präsentieren als im vorigen Jahr. Als die heißesten Kandidaten gelten Rubens Barrichello, Bruno Senna und Adrian Sutil, geht es nach Weltmeister Sebastian Vettel, dann sollte Barrichello seinen Platz behalten. "Bei Williams hoffe ich, dass Barrichello bleibt. Er ist ein lustiger Kerl", meinte der Red-Bull-Pilot.

Auch zum Cockpit bei HRT und dem eigentlich von Jarno Trulli belegten, aber trotzdem als frei angesehenen Platz bei Caterham hatte er laut Blick etwas zu sagen. "Bei HRT und Caterham wird es einer mit Knete sein." Dass es auch bei Williams um Knete geht, weiß Barrichello selbst sehr wohl. Er hat sich eigene Sponsoren gesucht und ist auch bereit, auf die Hälfte seines Gehalts zu verzichten. Er hoffte allerdings, dass Williams nicht den Fehler macht und sich nur aufgrund des Geldes für einen Fahrer entscheidet - Senna soll beispielsweise um einiges mehr mitbringen als sein Landsmann. "Ich mache ihnen keinen Druck, ich will ihnen nur zeigen, dass es so auch geht", sagte Barrichello.

Bianchi will nach oben

Nichts gegangen ist für Jules Bianchi mit Blick auf 2012. Der Ferrari-Nachwuchsfahrer hatte eigentlich darauf gehofft, dass er in diesem Jahr bei Sauber untergebracht wird, aus seiner Sicht wäre das der nächste logische Schritt gewesen. Gegenüber dem Radiosender RMC hat er aber angekündigt, dass er in der kommenden Saison trotzdem eine wichtige Rolle im Paddock spielen wird, um dadurch in Richtung eines Einsatzcockpits für 2013 zu arbeiten. Allgemein wird angenommen, dass er den Platz des Ersatzfahrers bei Force India bekommen wird, auch wenn das indische Team eigentlich mit Mercedes-Motoren fährt.

"Das Ziel ist es, ein Team zu finden, dass mir die meisten Kilometer ermöglicht, während ich weiter bei Ferrari bleiben kann. Ich fühle mich schon 2012 für die Formel 1 bereit, aber ich muss am Boden bleiben. Das ist etwas hart, aber so ist die Formel 1", sagte er. Bei Sauber hatte schon Felipe Massa einen Platz erhalten, bevor er dann später zu Ferrari wechselte und da Sauber Ferrari-Kunde ist, hatte Bianchi durchaus Hoffnungen gehabt. "Es war bei Sauber nicht möglich, da Perez und Kobayashi für länger verpflichtet sind. Es wäre eine gute Möglichkeit gewesen, aber es sollte nicht sein", meinte Bianchi.

Montezemolos Vorstellungen

Ein Einsatzcockpit in diesem Jahr hätte für den Franzosen vor allem die Chance erhöht, 2013 vielleicht das Ferrari-Cockpit von Massa zu erben, sollte sich der Brasilianer in der kommenden Saison nicht wunschgemäß steigern. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo ließ schon vor Jahreswechsel anklingen, wen er sich so alles vorstellen könnte, sollte eine Neubesetzung im zweiten Auto vonnöten seien. "Jenson Button war ausgezeichnet", meinte er. "Mark Webber ist ein guter zweiter Fahrer und Nico Rosberg war in einem nicht so starken Auto gut unterwegs. Es ist auch gut, Fahrer in den eigenen Reihen aufzubauen, während Sergio Perez also ein Sauber-Fahrer ist, wurde er in der Akademie von Ferrari aufgebaut. Und Jules Bianchi könnte sich weiterentwickeln, wenn er testen kann."